Anonymität auf Smartphones: Geht das?

Xiaomi Mi Note 10
Quelle: Schmidtis Blog

Kaum etwas ist so wertvoll wie die persönlichen Daten einer Person oder auch Unternehmens. Das sieht man allein schon daran, wie viel Geld Unternehmen und Staaten in die Sammlung von Daten stecken, BIG DATA Analysten zu tausenden gesucht werden und der Ernsthaftigkeit, mit der die EU und auch viele andere Staaten den Datenschutz angehen. Je mehr Daten man hat, desto mehr Geld kann man mit diesen Daten auch verdienen. Kein Wunder also, dass sich viele Menschen in den letzten Jahren mit Fragen rund um den Datenschutz persönlicher Informationen beschäftigen:

  • Wer hat alles Daten über mich gesammelt?
  • Habe ich Kontrolle darüber, was mit meinen Daten geschieht?
  • Wie kann ich mich in Zukunft vor der Datensammelwut anderer schützen?
  • Wie viel will ich von mir dem Internet, Unternehmen und dem Staat preisgeben?

Alles Fragen, die es sich zu stellen lohnt. Ohne ein gewisses Engagement und wissen rund um den Datenschutz gibt man sonst leicht vieles grund- und sorglos Preis.

Wussten ihr z.B., dass das beliebteste Passwort in Deutschland „Passwort“ ist? In diesem Blogpost von ExpressVPN wurden die weltweit am häufigsten genutzten Passwörter einmal zusammengetragen. Ist eures auch mit dabei?

Kann ich mein Smartphone zu 100 Prozent anonym benutzen?

Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit, die die Benutzung von Smartphones zu 100 Prozent anonym macht. Dazu muss man nur auf SIM-Karte, W-Lan und das Internet verzichten. Damit ist das Smartphone zwar zu fast 100 Prozent nutzlos, man ist aber immerhin anonym unterwegs.

All diejenigen, die zumindest eine gewisse Nutzbarkeit voraussetzen, müssen bei der Anonymität ihrer Smartphone-Nutzung gewisse Abstriche machen. Irgendein Unternehmen wird immer gewisse Information über euch und eure Nutzungsgewohnheiten erheben. Das fängt schon allein bei Ihrem SIM-Karten-Provider oder dem Google Playstore an.

Wenn ihr einen Handyvertrag habt, um Telefonie und Internet zu nutzen hat euer Provider mindestens die Informationen, die ihr Ihm bei Vertragsschluss gegeben habt und wenn ihr keinen VPN oder andere Verschlüsselungsmethoden für eure Internetnutzung nutzt, auch Informationen darüber welche Webseiten und Apps ihr nutzt. Einerseits aus rechtlichem Zwang zur Datenspeicherung (Stichwort Vorratsdatenspeicherung) und zum anderen, weil es sich lohnt, möglichst viel über euch und eure Gewohnheiten zu wissen. Mit maßgeschneiderter Werbung lässt sich dank Big Data ordentlich Geld verdienen.

Auch Google sammelt fleißig eure Nutzungsdaten, wenn ihr zum Beispiel die Google Dienste, wie denn Play Store benutzt. Wusstet ihr, dass Google, wenn ihr eure Standortaufzeichnung nicht deaktiviert aufzeichnet und für euch schön aufbereitet? So könnt ihr für jeden Tag des Monats oder Jahres nachvollziehen, wo ihr euch wie lange aufgehalten habt. Zwar können die Daten gelöscht werden, aber es ist den letzten Jahren immer mal wieder auch bei großen Unternehmen zu großen Datenverlusten gekommen.

Welche Möglichkeiten zum Schutz meiner Daten gibt es für Smartphones?

  1. Eine einfache Möglichkeit Daten vor den Augen von Netzbetreibern und Betrügern zu schützen ist die Nutzung eines VPNs, der eure Daten verschlüsselt und so für Provider und Dritte unsichtbar macht.
  2. Zusätzlich könnt ihr auch dem Datenkraken Google den Saft abdrehen, indem ihr alternative App Stores nutzt, die keine Registrierung erfordern. Hier sollte aber gesagt sein, dass ihr hier besonders darauf achten solltet, einen vertrauenswürdigen App Store zu nutzen und nur vertrauenswürdige Apps herunterladen.
  3. Viele Apps fordern oft einige Berechtigungen bei der Installation, die einfach nur dazu gefordert werden, um Daten über euch zu sammeln. Warum braucht beispielsweise eine App für lustige Bildchen aus dem Internet Zugriff auf den Standort des Gerätes, die Kontakte und Anrufhistorie? Wo möglich solltet ihr Apps nur wirklich notwendige Berechtigungen geben und im Zweifel die App eher nicht nutzen, wenn zu viele Berechtigungen gefordert werden.
  4. Nutzt starke und verschiedene Passwörter für jedes eurer Benutzerkonten. So kann bei einem Datenleak des App-Anbieters oder bei einem Hack nicht gleich auf alle eure Konten zugegriffen werden.

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