Apple Intelligence: Viel Lärm um (bisher) wenig?
Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und beeinflusst immer mehr Bereiche unseres Lebens. Apple ist, wie so oft, etwas später auf den Zug aufgesprungen und hat „Apple Intelligence“ vorgestellt. Nach den ersten Monaten und der langsamen Einführung neuer Funktionen stellt sich jedoch die Frage: Hält Apples KI, was sie verspricht?
Apple hat oft bewiesen, dass es sich lohnt, etwas länger zu warten und dann mit durchdachten Lösungen zu überzeugen. Man denke nur an die Widgets in iOS und macOS oder die Dynamic Island. Bei Apple Intelligence scheint diese Strategie jedoch nicht aufzugehen. Statt mit einem Knall und vielen neuen Funktionen zu starten, wurde Apple Intelligence mit sehr begrenztem Funktionsumfang eingeführt. Die wenigen hinzugekommenen Features im Dezember wirkten eher wie ein leises Wispern als ein Paukenschlag.
Viele Nutzer mit kompatiblen Apple-Geräten scheinen wenig Interesse an den Updates zu haben. Warum auch, wenn es bereits etablierte und funktionierende KI-Lösungen für Aufgaben wie Korrekturlesen oder Umschreiben von Texten gibt? Während einige wenige bereit sind, neue Funktionen in Beta-Tests auszuprobieren, fehlt es dem Durchschnittsnutzer an Anreiz, sich für Apples neueste „Innovation“ zu begeistern.
Ein Beispiel für wenig überzeugende Features ist „Genmoji“, die automatische Erstellung von Emojis. Sicher, es ist eine nette Spielerei, aber rechtfertigt es wirklich die große mediale Aufmerksamkeit, die Apple diesem Feature schenkt? Die meisten Nutzer würden sich wohl eher über nützlichere Funktionen freuen, die im Vordergrund stehen.
Ein weiteres Problem ist Siri. Der Sprachassistent von Apple schwächelt schon seit Jahren und hätte dringend eine Überarbeitung nötig gehabt. Stattdessen konzentriert sich Apple auf weniger relevante Features wie Genmoji und rudimentäre ChatGPT-Funktionen. Siri scheint immer noch mit grundlegenden Aufgaben Schwierigkeiten zu haben, was die Nutzungserfahrung erheblich beeinträchtigt.
Auch die Schreibwerkzeuge von Apple Intelligence wirken noch nicht ausgereift. Obwohl sie schnell funktionieren und die gestellten Aufgaben erfüllen, fehlen wichtige Details, die die Nutzung angenehmer machen würden. Beispielsweise werden Änderungen beim Umschreiben von Texten nicht immer deutlich hervorgehoben, was es schwierig macht, die tatsächlichen Änderungen zu erkennen.
Statt etwas Eigenes zu entwickeln, hat Apple ChatGPT in Apple Intelligence integriert. Das ist zwar eine sichere Lösung, aber wirkt wenig innovativ. Obwohl es positiv ist, dass Anfragen nur bei Bedarf an externe Server gesendet werden und der Nutzer darüber informiert wird, bleibt der Eindruck, dass Apple hier eine Chance verpasst hat.
Die Versprechen von Apple Intelligence klingen gut, aber die bisherige Umsetzung ist enttäuschend. Es bleibt zu hoffen, dass die kommenden Updates im Jahr 2025 die Erwartungen erfüllen können. Und zum Start in Deutschland dann im April vielleicht eine fertige Lösung präsentiert wird.
Quelle(n):
xda-developers
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