Asus ZenFone 8 Testbericht
Das Asus ZenFone 8 ist das Android-Flaggschiff, dass am wenigsten Beachtung findet. Unverständlich, denn das Modell kann mit vielen Vorzügen punkten, die man sonst heutzutage kaum noch bei anderen Modellen findet.
Das Asus ZenFone 8 wurde mir direkt vom Hersteller in der Farbe
Obsidian Black mit 16 GB RAM und 256 GB freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Dennoch hat dies keinen Einfluss auf das Testergebnis.
Lieferumfang
Das Asus ZenFone 8 kommt in einer eher unscheinbar wirkenden grauen Box. Diese wirkt, als ob sie recycelt wurde. Im Inneren finden wir dann neben dem eigentlichen Gerät auch noch eine schwarze Bumperhülle im Karbon-Look, ein rotes USB C-Kabel und das Ladegerät. Und natürlich noch das SIM-Eject-Tool und ein wenig Papierkram. Kopfhörer gibt es auch hier wieder nicht, dieses Zubehör gibt es ja bei kaum noch einen Hersteller mit im Lieferumfang.
Technische Daten
Betriebssystem | Android 11 (mit ZenUI 8-Oberfläche) |
Konnektivität | 5G-Unterstützung, NFC, Bluetooth 5.2, WLAN 802.11 b/g/n/ac/ax (Wi-Fi 6), USB-C (2.0) |
Display | 5,92″, FullHD+ (2.400 x 1.080), 120 Hz/1ms, AMOLED, 20:9, 446 PPI, Corning Gorilla Glass Victus |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 888 5G (2,84 GHz) + Adreno 660 GPU |
Arbeitsspeicher | 8/16 GB LPDDR5 |
Speicher | 128/256 GB UFS 3.1 |
Größe | 148 x 68,5 x 8,9 mm |
Gewicht | 169 g (inkl. Akku) |
Akku | 4.000 mAh (unterstützt Quick Charge 4.0), lädt mit bis zu 30 W |
Kamera Rear | 64 MP (f/1.7) Sony IMX686 + 12 MP Sony IMX363 Ultraweitwinkel (f/2.2)+ OIS, Video: 8K/30fps, 4K/60fps |
Kamera Front | 12 MP, f/2.45, EIS, Punch Hole in der linken oberen Displayecke |
Sonstiges | Farben: Obsidian Black oder Horizon Silver , 2 x Nano-SIM (DSDS), IP 68, Fingerabdrucksensor im Display, 3,5 mm Klinkenanschluss vorhanden |
Verarbeitung & Haptik
Das Smartphone ist sehr gut verarbeitet. Da ist der Hersteller auf Oberklassen-Niveau. Es kommt eine Rückseite aus Glas zum Einsatz, der Rahmen ist aus Metall und hat die üblichen Kunststoffeinsätze für die Antennen. Auf der Oberseite befindet sich ein zusätzliches Mikrofon und 3,5 mm-Kopfhörerbuchse. An der Unterseite der USB C-Anschluss, der SIM-Schacht und sogar auch noch eine Benachrichtigungs-LED.
Dank seiner kompakten Größe liegt es extrem gut in der Hand. Eine Einhandbedienung ist problemlos möglich. Und auch ansonsten bietet das Asus ZenFone 8 in diesem Bereich kein Grund zum klagen. Das ZenFone 8 ist ferner auch noch nach IP68 staubgeschützt und wassergeschützt.
Was das Design angeht, ist das Modell extrem unaufgeregt. Hier könnte man glatt denken, dass das Modell nach dem Prinzip „form follows function“ design wurde. Wer auf ein unspektakuläres Design steht, der wird nicht enttäuscht. Hier denkt man im ersten Moment, dass man ein Einsteiger-Smartphone in der Hand hält, bei der Ausstattung allerdings dürfte dann vielen die Kinnlade runterklappen.
Apropos Kinn, dieses ist ein weniger dicker als das obere Displayende, fällt aber kaum auf. Ansonsten erinnert das Gerät frappieren an das Pixel 5 von Google.
Display
Das Display ist ein 5,92″ FullHD+ OLED-Panel mit einer schnellen Bildwiederholfrequenz von 120 Hz. Standardmäßig schaltet das Handy je nach Anwendung automatisch zwischen 120 / 90 / 60 Hz um, um den Akku zu schonen. Das ganze ist aber auch bei Bedarf manuell auswählbar, wenn ihr eure Bildwiederholrate selbst einstellen möchtet.
Das Seitenverhältnis des Displays beträgt 20:9 und passt wirklich gut zum kompakten Formfaktor des Gerätes. 446 PPI sind ein guter Wert genauso wie die hohe Leuchtkraft von durchschnittlich 700 nits (bis zu 1.100 sind sogar möglich) und die HDR10+ Unterstützung. Hier kann Asus auch mit der Konkurrenz problemlos mithalten.
Gorilla Glass Victus schützt des Display, welches übrigens von Samsung gefertigt wird. Das verspricht knackige Farben und einen hervorragenden Blickwinkel. Leider ist die automatische Helligkeitsregelung manchmal etwas zu langsam, da regelt man manchmal selbst die Helligkeit, was dann schneller geht.
Im Display ist auch noch ein Fingerabdrucksensor verbaut, dieser funktioniert, wie man es erwartet. Hier gibt es keine Unterschiede zu den verbauten Lösungen anderer Hersteller.
Kamera
Anders als bei anderen Flaggschiffen oder mittelklasse-Kameras versucht das Asus ZenFone 8 nicht, mit einer unzähligen Anzahl von Kameras auf der Rückseite zu punkten. Viele werden überrascht sein wenn sie sehen, dass es dort nur 2 Kameras gibt.
Anstatt einen Tiefensensor, Makro oder irgendeinen monochromen Unsinn einzubauen, hat sich Asus für eine 64 MP Hauptkamera mit Sony IMX686-Sensor und OIS und eine 12 MP Ultraweitwinkelkamera mit Sony IMX363-Sensor entschieden. Sie wurden vom letztjährigen Modell übernommen.
Bei gutem Licht punktet die Hauptkamera mit 16 MP Bildern mit leuchtenden Farben und vielen Details. Das HDR meint es manchmal aber zu gut, daher kann es vorkommen, dass einige Bilder zu „künstlich“ aussehen. Aber im Großen und Ganzen macht diese Kamera ihre Sache gut: Sie kommt mit mäßig schlechten Lichtverhältnissen gut zurecht, und der Nachtmodus leistet bei sehr schwachem Licht gute Arbeit, vorausgesetzt, man kann das Handy ein paar Sekunden lang ruhig halten und das Motiv bewegt sich nicht. Ansonsten ist zu sagen, dass die Performance bei Nacht aber nicht mit Flaggschiffen anderer Hersteller mithalten kann.
Der Schönheitsmodus mit Hautglättung ist standardmäßig aktiviert, wenn man den Porträtmodus verwendet. Ich schalte sowas immer gleich aus, denn die Ergebnisse sehen einfach unnatürlich aus.
Die Ultraweitwinkelkamera liefert ebenfalls eine gute Leistung ab. Der Sensor ist zwar mittlerweile in die Jahre gekommen, aber reicht immer noch aus, um gute Bilder zu liefern. Asus selbst spricht von einem „Flaggschiff“-Sensor, das trifft aber leider nicht mehr ganz zu.
Wie ihr bemerkt habt, gibt es nur eine Haupt- und eine Weitwinkelkamera. Es gibt keine Telekamera, sondern nur einen digitalen Zoom. Man kann einen „verlustfreien“ Digitalzoom mit 2x 16 MP wählen, doch die Ergebnisse sind eher bescheiden. Digitalzoom ist eben nicht gleich echter Zoom, und das merkt man hier ganz deutlich.
Im Großen und Ganzen ist das Kamerasystem gut, man hat im DXOMARK sogar die Kamera des Samsung Galaxy S21 hinter sich gelassen. Das Fehlen eines echten optischen Zooms oder einer Telekamera dürfte einige enttäuschen, andere hingegen haben lieber eine Weitwinkelkamera verbaut. Man kann nicht alles in einem so kleinen Gerät haben.
Software & Performance
Auf dem Asus ZenFone 8 läuft ein fast pures Android 11. Leider war auf meinem Gerät noch der Sicherheitspatch vom Stand vom 5. März 2021 drauf – das geht gar nicht. Es gibt auch Bloatware, Facebook, Instagram und Netflix sind vorinstalliert. Diese kann man aber zum deinstallieren. Asus sagt, dass es „mindestens“ zwei große Betriebssysteme mit Sicherheitsupdates für den gleichen Zeitraum bereitstellen wird.
Das Modell verfügt über die besten Spezifikationen, die man außerhalb eines Gaming-Phones finden kann. So sind neben einem Qualcomm Snapdragon 888-Prozessor auch 8 GB oder 16 GB RAM und 128 GB oder 256 GB Speicherplatz verbaut. Ich hatte die 16 GB/ 256 GB Variante zum Test, da bekommt man fast schon feuchte Augen vor Freude. Denn was man in einem so kleinen unscheinbaren Gerät wie dem Asus ZenFone 8 nicht erwartet sind Specs, die sich mit aktuellen Gaming-Smartphones messen lassen können.
Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es im Test zu keiner Zeit irgendwelche Performance-Probleme gab. Es gibt in jeder Situation mehr als ausreichend Power, da kommt ihr nie an die Grenzen des Gerätes. Das Asus ZenFone 8 wird mit Android 11 ausgeliefert, dieses hat ZenUI 8 von Asus als Benutzeroberfläche darüber.
Dieses sorgt für weitere Einstellmöglichkeiten, wie die Game Genie-Oberfläche und diverse Systemmodi, um z.B. die Akkulaufzeit, die Aktualisierungsrate des Displays und andere Parameter einzustellen.
Das System passt die Leistung des Gerätes automatisch an, bei extremem Bedarf aktiviert sich der High Performance Modus. Erst dann wird das Maximum herausgeholt. Anderseits werdet ihr bei einem geringen Akkustand gefragt, ob ihr den „Ultra Durable Modus“ fürs Stromsparen aktivieren wollt.
Was jedoch ein kleines Problem darstellen könnte ist, dass das Smartphone bei Last doch sehr warm wird. Wärmer als viele Konkurrenten. Dies liegt aber sicherlich am verbauten SD888, dieser wurde ja auch bei anderen Herstellern schnell etwas wärmer.
Lautsprecher
Das Asus ZenFone 8 hat Stereo-Sound an Bord. Bei normaler Lautstärke ist der Klang auch wirklich gut, sogar recht kräftig wenn man bedenkt, wie kompakt es ist. Wie aber bei fast allen Smartphones kommt das Gerät dann aber bei voller Lautstärke an seine Grenzen und wirkt dann ein wenig blechern.
Sogar ein EQ ist an Bord, dieser bietet standardmäßig verschiedene Modi an u.a. Dynamisch, Kino, Musik uns Spiel. Diese Werte könnt ihr allerdings nach persönlichem Gusto auch noch verändern.
Akku
Der 4.000 mAh Akku des ZenFone 8 reicht aus, um das Gerät durch den Tag zu bringen. Doch leider kann es auch mal vorkommen, wenn man bildschirmintensive Aktivitäten wie das Ansehen von Videos und das Spielen von Spielen, dass der Akku dann doch schneller leer ist als gedacht. Die verschiedenen Energiesparmodi ermöglichen es einem aber, die Akkulaufzeit zu verlängern, indem man die Helligkeit und die Bildwiederholfrequenz des Display reduziert und andere stromfressende Einstellungen verwalten.
Cool ist, dass man die Ladegrenze des Akkus verringern kann, um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern. Es ist auch möglich, eine geplante Ladung einzuschalten, um den Akku während des nächtlichen Ladens auf diesem Wert zu halten und ihn erst kurz vor dem Weckerklingeln des Benutzers auf 100 % aufzuladen.
Das Telefon wird mit einem 30 W-Ladegerät ausgeliefert, das eine vergleichsweise schnelle Aufladung ermöglicht. So kommt man in in 15 Minuten auf 32 Prozent, in 30 Minuten auf 58 Prozent und in 45 Minuten auf 70 Prozent. eine vollständige Ladung dauert eine knappe Stunde. Leider verfügt das Asus ZenFone 8 nicht über kabelloses Laden.
Fazit
Was soll ich sagen? Das Asus ZenFone 8 ist der Hammer. High-End-Ausstattung, eine gute Kamera, ein richtig gutes Display und das alles in einem Formfaktor, den man leider heutzutage nur noch selten findet. Mit seinem 5,92″ Display liegt das Gerät super in der Hand, weil es wirklich extrem kompakt ist. Ein Pixel 5 oder das iPhone 12 Mini liegen ähnlich gut in der Hand und haben den gleichen Formfaktor.
Das Asus ZenFone 8 hat natürlich neben dem 5G-Modem auch noch Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2 und NFC mit an Bord. Dual-SIM mit zwei Nano-SIM-Karten mit 5G gleichzeitig ist übrigens auch möglich.
Was allerdings ein wenig den wirklich guten Gesamteindruck trübt, ist die Updatepolitik des Herstellers. Mein Testgerät hatte noch immer nur den Sicherheitspatch vom März 2021 an Bord, ein neues Update wurde nicht angeboten. Das geht gar nicht bei einem Flaggschiff, da wird man sicherlich viele potentielle Käufer verschrecken. Schade eigentlich.
Ansonsten macht ihr beim Kauf des Asus ZenFone 8 sicherlich nichts falsch, erst recht nicht, wenn ihr auf kleine kompakte Smartphones steht. Wer aber gerne zockt oder Videos auf dem Display ansieht, der ist hier falsch. Alles in allem gibt es aber einen Daumen nach oben und eine Kaufempfehlung.
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Ich kann den Testbericht in weiten Teilen nachvollziehen.
Ich habe mein Zenfone 8 am 12.08.2021 erhalten und unmittelbar nach dem einschalten und WLAN-Verbindung das OS geprüft. Installiert war der Stand vom Mai 2021 (also quasi Ur-Release) siehe auch:
https://www.asus.com/de/Mobile/Phones/ZenFone/Zenfone-8/HelpDesk_BIOS/
Nachdem ich alle Patches installiert hatte, war das zum Zeitpunkt 12.08.2021
aktuellste OS Version WW-30.11.51.103 vom 10.08.2021 installiert.
Man konnte schon anhand der sehr kurzen Installationszeit und sehr kurzen Bootzeit von der enorm hohen CPU-Rechenleistung profitieren, zu Lasten des Akkus und deutlicher Erwärmung des Gerätes allerdings …
Nach dem nochmaligen Factory-Reset habe ich das OS dann komplett eingerichtet und seitdem läuft das Phone sehr zuverlässig & performant, eigentlich zu performant (Default-Profil Dynamisch) , da bei Intensivnutzung via mobile Daten man kaum vom 5 bis 22 Uhr mit einer Akkuladung hinkommt.
Ich habe dann auf Profil „Dauerhaft“ gestellt und die Displayanzeige (Haken raus) korrigiert, damit mein Setting von 2min Displayanzeige weiterhin wirksam bleibt.
Damit kommt man bei normaler Nutzung ca. 1 ,75 Tage hin … (von 5 Uhr bis Folgetag 22 Uhr)
Das Display ist übrigens auch bei Sonnenschein sehr gut ablesbar.
Schade finde ich, das ab Werk keine Displayschutzfolie installiert ist. Bei einem Preis von über 600 € für das Gerät würde ich das erwarten …
Vor kurzem wurde mir der Patch Version WW-30.11.51.115 vom Sept.2021 angeboten und wurde problemlos installiert.
Sehr angenehm ist die Größe von 5.9″ gegenüber meinem vorherigen Smartphone mit 6.7″, ist deutlicher angenehmer und handlicher.
Positiv aufgefallen ist mir, das der Dual-SIM-Betrieb mit 2 LTE-Karten die Akkulaufzeit des Zenfone 8 nicht spürbar beeinflusst. Das war bei meinen anderen bisherigen Smartphones anders … 🙁 da reduzierte sich die Laufzeit um ca. 2-3h …
Auch der Daten-SIM-Wechsel ist mit rund 1 Sekunde enorm kurz, da brauchen andere Smartphones bis zu 10 Sekunden …
wie ich sehe, bis du also auch angenehm überrascht, wie gesagt, ich finde das ZenFone 8 richtig klasse