Darum braucht Android mehr RAM als iOS
High-End-Android-Telefone haben eine Menge Arbeitsspeicher. Bis zu 18 GB sind es mittlerweile. Mittlerweile scheinen sich bei Flaggschiffen 12 GB RAM als Standard durchgesetzt zu haben. Beim iPhone und iOS ist es aber deutlich weniger.
Wenn man sich das iPhone 13 Pro ansieht, dieses verfügt nur über 6 GB RAM und ei9nfacheren Modellvarianten haben sogar nur 4 GB RAM verbaut. Aber dennoch genau so schnell oder sogar noch schneller. Wie kann das sein?
Je mehr RAM ein Handy hat, desto mehr Daten kann es in seinem Arbeitsspeicher speichern. Je mehr Apps man öffnet, weist jedes mal das Handy jedem neuen Prozess verfügbaren Arbeitsspeicher zu. Wenn der RAM voll ist, dann beendet das Telefon Prozesse, damit alles reibungslos läuft.
Warum aber braucht Android mehr RAM als iOS. Dafür gibt es nicht nur den einen Grund, sondern mehrere Faktoren. Zum einen sind Android- und iOS-Apps anders aufgebaut. Da iOS-Apps nur auf einigen wenigen Modellen laufen, können sie mit sogenannten nativen Programmiersprachen wie Swift und Objective-C speziell für diese Chipsätze entwickelt werden.
Android-Apps jedoch müssen auf unzähligen Geräten laufen, mit unterschiedlichen Chipsätzen. Dafür werden Android-Apps in Programmiersprachen wie Kotlin und Java geschrieben, damit alle diese verschiedenen Geräte die Apps ausführen können.
Dann werden die Apps in eine Art gemeinsame Sprache übersetzt und dann ein zweites Mal in nativen Code für einen bestimmten Chipsatz übersetzt. Diese gemeinsame Sprache wird Bytecode genannt. Bytecode ist jedoch nicht für eine bestimmte Hardware gedacht, daher muss das Gerät den Code wieder in nativen Code umwandeln, bevor er ausgeführt wird.
Und diese Umwandlung benötigt zusätzliche Ressourcen. Das bedeutet, dass eine App, die unter Android und iOS gleich aussieht und funktioniert, auf einem Android-Gerät mehr Arbeitsspeicher benötigt als auf einem iOS-Gerät.
Android verwendet außerdem eine Methode der Speicherverwaltung namens Garbage Collection. Dieser Prozess versucht regelmäßig, Objekte aus dem Speicher zu entfernen, die nicht mehr verwendet werden. iOS hingegen verwendet die automatische Referenzzählung (ARC), die Objekten im Speicher automatisch einen numerischen Wert zuweist, der davon abhängt, wie viele andere Objekte auf sie verweisen, und Objekte entfernt, deren Wert Null erreicht.
Da die Garbage Collection nur in regelmäßigen Abständen nach ungenutzten Objekten sucht, kann es zu kurzzeitigen Anhäufungen von nicht nützlichen Informationen kommen, die den Arbeitsspeicher „vollmüllen“. ARC hingegen hat dieses Problem nicht – einzelne nicht benötigte Objekte werden aus dem Speicher entfernt, sobald sie identifiziert werden.
Android ist auch bei Apps, die im Hintergrund laufen, weniger restriktiv als iOS, sodass Apps, die nicht aktiv genutzt werden, auf Android-Telefonen leichter im RAM bleiben als auf iPhones. Die Flexibilität von Android ist eine der größten Stärken, aber diese Flexibilität kann dazu führen, dass der Arbeitsspeicher weniger effizient genutzt wird.
Quelle(n):
Android Police
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