Die EU prüft die Nutzerzahlen von Telegram
Die Europäische Union (EU) beäugt die Messaging-App Telegram mit Argusaugen und prüft derzeit, ob die Plattform die tatsächliche Anzahl ihrer Nutzer korrekt angibt.
Laut Bloomberg-Berichten stehen EU-Beamte in Gesprächen mit Telegram, um die Echtheit der Nutzerbasis zu verifizieren.
Offiziell gibt Telegram an, nur 41 Millionen aktive Nutzer in Europa zu haben. Lokale Regulierungsbehörden zweifeln jedoch an dieser Zahl und vermuten, dass die tatsächliche Nutzerzahl deutlich höher liegt. Der Grund für diese Skepsis: Plattformen mit mehr als 45 Millionen Nutzern in der EU unterliegen strengeren Auflagen des EU-Gesetzes für digitale Dienste (DSA).
Ein Sprecher der Europäischen Kommission bestätigte die Überprüfung der Zählmethoden von Telegram und betonte, dass die Marktentwicklungen weiterhin genau beobachtet werden. Ein Telegram-Sprecher hingegen versicherte, dass die Plattform unterhalb der 45-Millionen-Marke für eine Einstufung als „sehr große Online-Plattform“ gemäß DSA liege.
Telegram argumentiert zudem, dass die Plattform aufgrund ihrer Struktur, die nicht auf Algorithmen basiert, nicht anfällig für die Verbreitung von Falschinformationen sei. Das Unternehmen arbeite außerdem an einem Tool, das nationalen Faktenprüfagenturen die Möglichkeit biete, relevanten Beiträgen verifizierte Informationen hinzuzufügen.
Die Prüfung der Nutzerzahlen durch die EU könnte für Telegram weitreichende Folgen haben. Sollte sich die Behauptung der höheren Nutzerzahlen bewahrheiten, müsste die Plattform die strengeren Auflagen des DSA erfüllen. Dies würde unter anderem bedeuten, dass Telegram mehr Transparenz über seine Nutzerdaten schaffen und Maßnahmen gegen die Verbreitung von Hassrede und illegalen Inhalten ergreifen müsste.
Quelle(n):
Bloomberg
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