Ende der Faktenchecks bei Meta: Mehr Freiheit oder mehr Fake News?
Es gibt große Veränderungen bei Meta: Das Unternehmen kündigte an, sein Programm zur Faktencheck-Überprüfung von Inhalten auf seinen sozialen Plattformen einzustellen. Diese Entscheidung folgt auf eine politische Entwicklung im November 2024 und bringt im Januar 2025 einschneidende Änderungen mit sich. Statt externen Faktencheckern setzt Meta nun auf ein nutzerbasiertes System namens „Community Notes“, das stark an ein ähnliches System auf der Plattform X erinnert.
Das bisherige Programm, das 2016 eingeführt wurde, arbeitete mit unabhängigen Faktencheckern zusammen, um Nutzern mehr Informationen zu Online-Inhalten zu liefern. Meta räumt nun ein, dass es bei dieser Methode zu Fehlern und Verzerrungen kam, die ungewollt auch legitime politische Meinungsäußerungen einschränkten.
Meta gibt an, dass die bisherige Vorgehensweise zu weit ging und zu viel harmloser Inhalt zensiert wurde. Nutzer fühlten sich dadurch eingeschränkt. Außerdem gestand Mark Zuckerberg selbst ein, dass die Zensur bestimmter Inhalte, wie beispielsweise der Geschichte um den Laptop einer Person, nicht hätte stattfinden dürfen.
Das neue System soll es Nutzern mit unterschiedlichen Ansichten ermöglichen, gemeinsam auf potenziell irreführende Beiträge hinzuweisen und zusätzlichen Kontext zu liefern. Meta selbst will keine Entscheidungen darüber treffen, welche Hinweise angezeigt werden. Stattdessen werden die Hinweise von Nutzern verfasst und bewertet. Sicherheitsvorkehrungen sollen sicherstellen, dass unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden. Meta plant außerdem, transparent darzulegen, wie verschiedene Sichtweisen zu den angezeigten Hinweisen beitragen.
„Wir beseitigen eine Reihe von Beschränkungen zu Themen wie Einwanderung, Geschlechtsidentität und Geschlecht, die Gegenstand häufiger politischer Diskurse und Debatten sind. Es ist nicht richtig, dass man Dinge im Fernsehen oder im Kongress sagen kann, aber nicht auf unseren Plattformen. […] In den letzten Jahren haben wir zunehmend komplexere Systeme entwickelt, um Inhalte auf unseren Plattformen zu verwalten […]. Dieser Ansatz ist zu weit gegangen. So gut gemeint viele dieser Bemühungen auch waren, sie haben sich im Laufe der Zeit so weit ausgeweitet, dass wir zu viele Fehler machen, unsere Nutzer frustrieren und der freien Meinungsäußerung, die wir ermöglichen wollen, zu oft im Weg stehen. Zu viele harmlose Inhalte werden zensiert, zu viele Menschen landen zu Unrecht im „Facebook-Gefängnis“, und wir reagieren oft zu langsam, wenn dies geschieht.“
„Community Notes“ wird in den nächsten Monaten zunächst in den USA eingeführt und im Laufe des Jahres weiterentwickelt. Nutzer können sich bereits auf Facebook, Instagram oder Threads registrieren, um als frühe Beiträger mitzuwirken. Mit der Umstellung wird Meta die bisherigen Faktencheck-Kontrollen beenden, die Herabstufung markierter Inhalte stoppen und anstelle von auffälligen Warnungen unauffällige Hinweise mit Links zu weiteren Informationen anzeigen.
Meta möchte seinen Nutzern bessere Werkzeuge zur Bewertung von Inhalten an die Hand geben und gleichzeitig Verzerrungen und Zensur minimieren. Damit will das Unternehmen seiner ursprünglichen Vision einer informierten Online-Kommunikation näherkommen.
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