EU erlässt bahnbrechende KI-Gesetze zur Regulierung von KI-Unternehmen

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Quelle: Europäische Union

Seit dem Boom der Künstlichen Intelligenz im Jahr 2022 stehen Gesetzgeber weltweit vor der Herausforderung, effektive Regeln zur Regulierung dieser Technologie zu entwickeln.

Die Europäische Union hat nun als erste Region weltweit offizielle Gesetze zur Regulierung von KI erlassen.

Einführung des EU-KI-Gesetzes

Die Entwicklung des EU-KI-Gesetzes begann bereits 2020. Es setzt einen wichtigen Meilenstein und könnte als Vorlage dienen, wie andere Regionen der Welt KI-Technologien regulieren. Schon im Vorfeld gab es Anzeichen dafür, dass die EU strenge Richtlinien aufstellen würde, und nun sind diese in Kraft getreten. Unternehmen, die gegen die neuen Regeln verstoßen, müssen mit empfindlichen Geldstrafen rechnen.

Betroffene Unternehmen und Branchen

Die neuen Gesetze betreffen vor allem Unternehmen in der EU, die an der Entwicklung oder dem Einsatz von KI-Technologien beteiligt sind. Aber auch Unternehmen außerhalb der EU, die in irgendeiner Form mit KI arbeiten oder deren Produkte KI beinhalten, stehen unter Beobachtung. Dazu gehören auch große US-Konzerne wie Google, OpenAI, Microsoft, Amazon, Meta und Apple, die maßgeblich die KI-Branche dominieren.

Laut Charlie Thompson, Senior Vice President für EMEA und LATAM beim Softwareunternehmen Appian, „wird das KI-Gesetz wahrscheinlich für Sie gelten, egal wo Sie sich befinden“. Dies bedeutet, dass Unternehmen, die global tätig sind oder wesentlichen Einfluss haben, die Vorschriften der EU befolgen müssen.

Risikobasiertes Bewertungssystem

Die EU wird Unternehmen anhand eines risikobasierten Systems bewerten. Dabei wird berücksichtigt, wie bedeutend ihre KI-Produkte für die Gesellschaft sind. Ein kleines Unternehmen, das ein einfaches Tool zur Organisation von E-Mails entwickelt, wird anders behandelt als ein großes Unternehmen, das KI-Lösungen zur Vorhersage von Naturkatastrophen wie Hurrikanen bereitstellt.

Risikoreiche KI-Anwendungen unterliegen strengen Vorschriften. Dazu zählen laut CNBC unter anderem KI-Tools in der Medizin, selbstfahrende Autos, Kreditbewertungssysteme, biometrische Fernidentifizierung und Bildungssysteme. Wenn bei diesen Anwendungen Probleme auftreten, könnten sie erhebliche negative Auswirkungen auf viele Menschen haben.

Es gibt auch Anwendungen, die als „inakzeptabel“ gelten und verboten sind. Dazu gehören Social Scoring, Predictive Policing und Technologien zur Emotionserkennung. Unternehmen, die diese Technologien einsetzen, müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Verpflichtungen für risikoreiche Anwendungen

Unternehmen, die risikoreiche KI-Anwendungen entwickeln, haben umfangreiche Verpflichtungen. Sie müssen kontinuierlich über ihre Aktivitäten Bericht erstatten und qualitativ hochwertige Daten verwenden, um Verzerrungen zu minimieren. Zudem sind sie verpflichtet, ausführliche Informationen über ihre KI-Modelle an die Behörden weiterzugeben.

Auch Unternehmen außerhalb der EU müssen die Bestimmungen einhalten, indem sie das EU-Urheberrecht respektieren und entsprechende Cybersicherheitsmaßnahmen umsetzen. Darüber hinaus müssen sie offenlegen, wie ihre KI-Modelle trainiert werden.

Unterschiedliche Vorschriften für Open-Source- und Closed-Source-Modelle

Unternehmen, die Closed-Source-Modelle wie Google und OpenAI trainieren, unterliegen strengeren Vorschriften. Im Gegensatz dazu gelten für Entwickler von Open-Source-Modellen wie Meta und Stability AI weniger strenge Auflagen. Um von einigen Regeln ausgenommen zu werden, müssen diese Unternehmen jedoch eine hohe Transparenz gewährleisten und Informationen zu Modellarchitektur und Nutzung öffentlich zugänglich machen.

Konsequenzen bei Verstößen

Bei Verstößen gegen das EU-KI-Gesetz drohen hohe Geldstrafen. Diese können je nach Größe des Unternehmens und Schwere des Verstoßes zwischen 7,5 und 35 Millionen Euro oder zwischen 1,5 % und 7 % des weltweiten Umsatzes des Unternehmens betragen. Während kleinere Unternehmen mit geringeren Strafen rechnen können, müssen große Konzerne möglicherweise die vollen Beträge zahlen.

Quelle(n):
CNBC

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