Frankreich, Deutschland und Italien einigen sich auf KI-Regulierung
Frankreich, Deutschland und Italien haben sich auf einen gemeinsamen Ansatz zur Regulierung künstlicher Intelligenz (KI) geeinigt. Die drei Regierungen befürworten eine „verbindliche Selbstregulierung durch Verhaltenskodizes“ für sogenannte Basismodelle der KI, die auf ein breites Spektrum von Ergebnissen abzielen. Sie lehnen jedoch „ungeprüfte Standards“ ab.
Die Einigung der drei Länder ist ein wichtiger Schritt in den laufenden Verhandlungen auf europäischer Ebene zur Regulierung von KI. Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für eine KI-Verordnung vorgelegt, der noch von den Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament verhandelt werden muss.
Selbstregulierung mit Musterkarten
Der von Frankreich, Deutschland und Italien vorgeschlagene Ansatz sieht vor, dass Entwickler von Basismodellen Modellkarten definieren müssen. Diese Karten sollen Informationen über das maschinelle Lernmodell enthalten, wie z.B. seine Funktionsweise, seine Fähigkeiten und seine Grenzen. Die Modellkarten sollen auf Best Practices innerhalb der Entwicklergemeinschaft basieren.
Ein KI-Governance-Gremium könnte bei der Entwicklung von Richtlinien helfen und die Anwendung der Modellkarten überprüfen.
Zunächst sollten keine Sanktionen verhängt werden, wenn ein Basismodell gegen den Verhaltenskodex verstößt. Sollten jedoch nach einiger Zeit Verstöße festgestellt werden, könnte ein Sanktionssystem eingeführt werden.
Gesetzgebung und staatliche Kontrolle
Das Bundeswirtschaftsministerium, das gemeinsam mit dem Digitalministerium für das Thema zuständig ist, sagte, Gesetze und staatliche Kontrolle sollten nicht die KI selbst regeln, sondern ihre Anwendung.
Digitalminister Volker Wissing sagte Reuters, er sei sehr froh, dass man sich mit Frankreich und Italien darauf geeinigt habe, nur die Anwendung von KI zu beschränken.
„Wir müssen die Anwendungen und nicht die Technologie regulieren, wenn wir bei KI in der Weltspitze mitspielen wollen“, so Wissing.
Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner sagte Reuters, es sei entscheidend, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu begrenzen.
„Wir haben einen Vorschlag entwickelt, der eine Balance zwischen beiden Zielen in einem noch nicht definierten technologischen und rechtlichen Terrain gewährleisten kann“, so Brantner.
KI-Sicherheitsgipfel in Großbritannien
Während Regierungen auf der ganzen Welt versuchen, die wirtschaftlichen Vorteile von KI zu nutzen, veranstaltete Großbritannien im November seinen ersten KI-Sicherheitsgipfel.
Am Montag und Dienstag veranstaltet die Bundesregierung im thüringischen Jena einen Digitalgipfel mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Auch bei den Gesprächen zwischen der deutschen und der italienischen Regierung am Mittwoch in Berlin stehen KI-Themen auf der Tagesordnung.
Quelle(n):
Reuters
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