Google Pixel Tablet Testbericht
Da ist es nun also, das neue Pixel Tablet von Google. Nach vielen Tagen der Nutzung möchte ich euch nun sagen, ob sich der Kauf des neuesten Tablets von Google lohnt oder aber eben nicht.
Das Pixel Tablet wurde mit direkt von Google zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf das Testergebnis! Das Google Pixel Tablet ist mit 8 GB RAM und 128 GB Speicher in der Farbe Hazel angekommen.
Lieferumfang
Das Pixel Tablet wird in einer Verpackung geliefert, die der der Pixel-Smartphones ähnelt. In einem weißen Karton, der frei von unnötigen Plastikverpackungen ist, finden wir das Tablet. Doch da gibt es noch mehr.
Denn hier gibt es dazu auch gleich noch das Ladedock, dass in diesem Fall auch als Lautsprecher-Dock und und Smart Display nutzbar ist. Und damit ist das Tablet dann deutlich umfangreicher zu nutzen. Einzeln kostet das Ladedock EUR 149,00 – hier liegt es kostenlos bei.
Ansonsten gibt es noch ein Stromkabel und etwas Zettelkram, das war es dann auch schon.
Technische Daten
- Display: 10,95″ LCD, 2.560 x 1.600 Pixel mit 60 Hz, 500 nits, 276 PPI, Gorilla Glass 3
- Prozessor: Tensor G2 + Titan M2
- RAM: 8 GB LPDDR5
- Speicher: 128 GB oder 256 GB (UFS 3.1)
- Kameras: Vorderseite 8 MP (1.12 μm, ƒ/2.0, 84°), Rückseite 8 MP
- Akku: 27Wh, Aufladen über Dock (15W) oder USB-C
- Audio: 4 Lautsprecher
- Konnektivität: WiFi 6E, Bluetooth 5.2, UWB
- Sonstiges: USI 2.0 Stylus-Unterstützung, Fingerabdruck-Sensor
- Größe: 258 x 169 x 8,1 mm, 493 g
Design & Verarbeitung
Ohne das mitgelieferte Dock präsentiert sich das Pixel Tablet als ein typisches Tablet. Auf der Vorderseite befindet sich ein 10,95″ LCD-Display. Die Modelle Porzellan und Rose haben weiße Ränder, während das Modell Hazel schwarze Ränder hat.
Die Rückseite des Tablets besteht aus Aluminium und ist mit Googles „Nano-Keramik-Beschichtung“ beschichtet, die ein leicht strukturiertes Gefühl vermittelt. An der Unterseite befinden sich vier Pogo-Konnektoren, mit denen das Tablet an der Dockingstation befestigt wird.
Im Querformat findet man an der rechten Oberseite eine Kombination aus Power-Button und Fingerabdrucksensor sowie eine Lautstärkewippe. Der USB-C-Anschluss für das Aufladen befindet sich auf der linken Seite, während zwei Silikonpuffer auf der Unterseite Schutz vor Kratzern und Dellen bieten, wenn man das Tablet von seinem Dock abnimmt. An der linken und rechten Seite des Tablets befinden sich zwei Lautsprecher, die Stereoklang liefern, egal ob Sie das Tablet im Hoch- oder Querformat halten.
Das mitgelieferte Charging Speaker Dock ähnelt der unteren Hälfte eines Nest Hub Smart Displays, mit der gleichen keilförmigen Form und dem gleichen stoffummantelten Aussehen. Sobald das Tablet angeschlossen ist, nimmt die gesamte Einrichtung das Aussehen eines regulären Smart Displays an.
Was die Verarbeitung des Pixel Tablet betrifft, da gibt es nichts zu meckern. Spaltmaße gibt es nicht, da knarzt auch nichts. Die Buttons haben einen sauberen Druckpunkt. Der Fingerabdrucksensor ist hier nicht im Display verbaut, sondern im Power-Button und funktioniert tadellos.
Display
Die Leistung dieses Displays ist wirklich bemerkenswert. Das 10,95″ LCD Display, geschützt von Gorilla Glass 3, bietet großartige 2.560 x 1.600 Pixel Auflösung mit 276 PPI im 16:10 Format, jedoch nur mit 60 Hz und durchschnittlichen 500 nits Helligkeit. Die Reaktionszeit ist super, die Farbwiedergabe präzise. Gut, es hätte ein AMOLED-Display sein können, 120 Hz wären top-Notch gewesen – aber dank der hohen Auflösung des LCD-Panels hat man nie das Gefühl, dass einem was fehlt.
Auch wenn die Helligkeit eines Tablets nicht von größter Bedeutung ist, da es eher selten im Freien verwendet wird, wäre es ideal gewesen, wenn das Pixel Tablet in bestimmten Situationen eine höhere Helligkeit hätte erreichen können. Für die meisten Zwecke sind die Helligkeitsstufen jedoch mehr als ausreichend.
Der Rahmen des Displays ist relativ breit, wenn man sich die Tablets anderer Hersteller ansieht. Doch dies hat den Vorteil, dass man das Tablet gut halten kann, ohne das es zu unnötigen Fehleingaben kommt.
Kamera
Bei einem Tablet lege ich jetzt nicht so Wert auf die Kamera. Dennoch nutzen viele User ein Tablet wirklich zum fotografieren – obwohl es kaum ein Tablet gibt, welches bei der kamera mit aktuellen Smartphones mithalten kann.
Leider ist die Hauptkamera des Pixel Tablet nicht auf dem bekannten Google-Niveau. Hier scheint man also nicht so viel Wert drauf zu legen, sonst hätte man hier das Setup des Pixel 7a verbauen können, was mehr als gut gewesen wäre. Doch bei einem Tablet scheint Google also nicht so viel Wert auf das Thema Fotografie zu legen.
Google hat die Kamerafunktionen des Pixel Tablets nicht in den Vordergrund gestellt. Die Frontkamera bei einem Tablet ist von größerer Bedeutung. Sie wird hauptsächlich für Videoanrufe genutzt. Und da leistet die Frontkamera des Pixel Tablets hervorragende Arbeit. Für Videochats war die Qualität war ziemlich beeindruckend, besser als die Qualität, die man sonst bei Laptop-Kameras findet.
Das Pixel Tablet ausschließlich für Fotozwecke zu nutzen ist nicht ratsam und das solltet ihr lassen, da hättet ihr nicht viel Spaß dran. Stattdessen liegt die wahre Stärke des Pixel Tablet darin, Videotelefonate in sehr guter Qualität zu ermöglichen.
Software & Performance
Android 13 auf dem Pixel Tablet macht schon Spaß, doch leider nutzt Google die Möglichkeiten von Material You auf dem großen Tablet nicht aus. So ist z.B. nervig, dass es so viel „leeren Raum“ zwischen den Widgets auf den Display gibt. Das könnte zum einen daran liegen, dass noch nicht alle Apps vollständig auf größere Displays angepasst wurden. Ist aber vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis hier Google alles angepasst hat, muss man einfach mal abwarten.
Das Pixel Tablet ermöglicht einfaches Multitasking mit zwei Apps nebeneinander, und wenn die Apps diese Funktion angemessen unterstützen, funktioniert es gut. Das Pixel Tablet bietet leider nicht die Möglichkeit, Fenster auch schwebend anzuzeigen. Es ist möglich und vielleicht sogar wahrscheinlich, dass Google im Laufe der Zeit dies verbessern wird.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind noch nicht alle Apps an das große Display angepasst worden und sehen eher wie eine vergrößerte Version der Telefonversion aus. Auch bestimmte Apps von Drittanbietern, die Google vor der Veröffentlichung des Pixel Tablets besonders hervorgehoben hat, lassen noch zu wünschen übrig. Obwohl Spotify anscheinend optimiert wurde, weist das Design große leere Bereiche in der Benutzeroberfläche auf. Das meine ich mit dem „leeren Raum“, der oftmals einfach unnötig erscheint. Doch hier muss Google vielleiht nur ein paar mehr Erfahrungen sammeln und dann könnte das in wenigen Monaten alles schon viel besser aussehen – hoffentlich!
Kommen wir zur Performance, hier ist das Pixel Tablet dank des Tensor G2 der Pixel 7-Serie bestens aufgestellt. Dazu gibt es 8 GB RAM und dann entweder 128 GB oder 256 GB internen Speicher. Damit ist das Tablet schön schnell und Aufgaben wie Multitasking oder Spiele bereiten dem Tablet keine Probleme, das System läuft Butterweich.
Dazu gibt es dann noch 5 Jahre Sicherheits-Updates und 3 große Android Updates.
Akku
Das Pixel Tablet verfügt über einen 27 Wh-Akku, der laut Google 12 Stunden ununterbrochenes Videostreaming ermöglicht. Heißt also, dass man keine Probleme haben sollte, über den Tag zu kommen mit einer einzigen Akkuladung. Oder auch mal 2, ich denke, da gibt es viele, die das bei normaler Nutzung problemlos schaffen werden.
Wenn das Tabelt in der Dockingstation steht, wird es ständig aufgeladen – aber nur bis 90 Prozent, um die Akkugesundheit zu schonen. Das wünsche ich mir auch bei den Pixel-Smartphones.
Das Charging Speaker Dock ist in der Lage, das Tablet mit einer maximalen Leistung von 15 Watt aufzuladen. Das Aufladen eines so großen Akkus mit 15 Watt nimmt viel Zeit in Anspruch. Kabelgebundenes Laden ist mit 18 Watt möglich, dauert aber fast genau so lange.
Ladelautsprecher-Dock, Smart Display und Hub-Modus
Das Pixel Tablet war nun mein erstes intelligentes Display und Lautsprecher, welches ich privat genutzt und getestet hatte. Nun war es also an der Zeit, für mich Neuland zu betreten. Und das ist wirklich ein spannendes Thema.
Und so wurde das Dock mit dem Lautsprecher im heimischen Wohnzimmer platziert, sehr prominent neben dem Fernseher. So habe ich das Tablet als Smart-Display immer im Blick und kann bei Bedarf dann über die Sprachsteuerung auch gleich alles steuern.
Die Lade-Lautsprecher-Dockingstation verwendet Magnete, um das Tablet zu befestigen, und Pogo-Pins, um mit dem Tablet zu interagieren und es mit Strom zu versorgen und Audio auszugeben. Die Dockingstation wird über einen 30-W-Klinkenadapter mit Strom versorgt.
Nahezu jedes beliebte Smart-Screen- und Home-Assistant-Gerät mit Kamera- und Mikrofonzugriff bietet die Möglichkeit, den Zugriff auf Kamera(s) und Mikrofon(e) umzuschalten. Das Google Pixel Tablet bietet diese Möglichkeit ebenfalls, ob mit oder ohne Dock.
Den Fernseher habe ich bereits eingebunden, Leuchtmittel ebenfalls. Und so kann man ganz faul alles nur mit der Sprache steuern, über das Licht, Musik abspielen, den Fernseher usw., das kann schon Spaß machen.
Die neue überarbeitete Google Home-App macht dann eigentlich alles zum Kinderspiel bei der Einrichtung. Mit ein wenig Geschick bekommt man da problemlos alle erdenklichen Smart-Home-Geräte mit in das Google-System eingebunden.
Der Ladelautsprecher sorgt für richtig Wumms, da macht das Musik hören über das Tablet richtig Spaß. Weiter kann man das Setup auch als eingebauten Chromecast nutzen und so nahtlos z.B. Filme oder Videos, die man auf dem Smartphone zu gucken begonnen hat, dann über das Tablet weiter anzusehen oder auf den TV zu streamen. Die Möglichkeiten sind eigentlich grenzenlos, denn auch Kombinationen und Abhängigkeiten untereinander kann man programmieren, z.B. wenn der Fernseher eingeschaltet wird, dass dann das Licht gedimmt wird oder aber eine andere Farbe hat, wenn man die passenden Leuchtmittel verbaut hat.
Fazit
Das Pixel Tablet ist mehr als nur ein Tablet. Denn dank des mitgelieferten Lautsprecher Dock bekommt man eben auch einen sehr guten Lautsprecher, der das Tablet dann auch gleich noch zur Smart-Home-Zentrale macht. Und so muss man eben das Tablet dann auch sehen, nicht nur als reines Tablet, sondern eben ein wenig mehr.
Da ist dann auch der Preis von EUR 679,00 für das Modell mit 128 GB Speicher bzw. EUR 799,00 dann für das 256 GB Modell dann auch nicht zu hoch gegriffen. Denn man bekommt quasi 2 Geräte in einem.
Wenn man das Tablet für sich alleine betrachtet, bekommt man ein grundsolides Gerät. Mit all den Vorzügen, die Google zu bieten hat. Software-technisch ist es das mit Abstand beste Android-Tablet und ein würdiger Konkurrent zum iPad von Apple. Auch wenn es noch viel zu wenige Anpassungen für das Tablet gibt. Doch hier muss man einfach darauf vertrauen, dass Google da in den Monaten weiter nachbessern wird.
Auch technisch gibt es wenig Kritikpunkte, denn Display, Power, Akkulaufzeit, Verarbeitung – alles ist auf Top-Niveau. Wenn auch nicht unbedingt auf Flaggschiff-Niveau. Doch wie bereits bei seinen Pixel-Smartphones legt Google da auch keine Wert drauf.
Wenn euch das Pixel Tablet also zusagt, euch aber der Preis zu hoch erscheint, dann wartet doch einfach noch mit dem Kauf oder haltet Ausschau nach Angeboten, ihr macht jedenfalls beim Kauf des Tablets nichts falsch. Und in ein paar Monaten wird es dann hoffentlich auf einen Stift und eine Tastatur als Zubehör geben, dann kann man wirklich bedenkenlos zuschagen.
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