Google verändert Android-Entwicklung: Mehr Interna, weniger Transparenz

New Android Logo
Quelle: Google

Überraschende Wende bei Android: Google verlegt die gesamte Programmierung künftig nach intern. Die bisher öffentlich zugängliche Arbeit über das Android Open Source Project (AOSP) stellt das Unternehmen ein. Google versichert aber, dass Android weiterhin Open Source bleibt, auch wenn der Entwicklungsprozess sich ändert. Diese Nachricht kommt nach rund 16 Jahren offener Entwicklungsarbeit.

Bisher gab es zwei parallele Wege der Android-Entwicklung: einen öffentlichen Teil mit Apache-2.0-Lizenz und einen internen Bereich mit Google-Diensten (GMS), der nur Partnern offenstand. In den letzten Jahren drifteten diese Versionen immer weiter auseinander, wobei die öffentliche Variante immer mehr an Aktualität verlor. Jetzt führt Google beide Stränge komplett im internen Bereich zusammen. Man begründet dies mit der „Vereinfachung des Entwicklungsprozesses“.

Android-Umbruch: Google zentralisiert Entwicklung – Was bedeutet das für Nutzer und die Community?

Was bedeutet das genau für Entwickler und Nutzer? Google wird den Quellcode weiterhin veröffentlichen – aber erst, nachdem die internen Arbeiten abgeschlossen sind. Bestehende öffentliche Manifeste wie „aosp-main“ sind seit diesem Monat (März 2025) gesperrt und können nur noch eingesehen werden. Entwickler müssen sich zukünftig auf „android-latest-release“ verlassen, das aktuell dem Stand von Android 15 QPR2 entspricht.

Experten äußern die Sorge, dass diese Änderung die bereits kleiner werdende Custom-ROM-Szene weiter schwächen könnte. Google betont zwar, dass externe Beiträge über Gerrit weiterhin erwünscht sind. Jedoch könnten unabhängige Entwickler durch die spätere Veröffentlichung des Codes immer im Nachteil sein.

Aus Sicht des Unternehmens ist dieser Schritt verständlich. Ein zentraler Entwicklungsprozess kann Ressourcen sparen und Updates beschleunigen. Kritiker sehen darin jedoch eine Zunahme der Kontrolle für Google. Das Unternehmen bestimmt damit noch stärker, wann und wie Android-Anpassungen für die Öffentlichkeit verfügbar sind.

Für normale Nutzer ändert sich zunächst wenig. Interessant wird aber, wie Hersteller wie Samsung oder Xiaomi mit dieser neuen Struktur umgehen werden. Und es bleibt die Frage, ob weiterhin bedeutende Neuerungen aus der Open-Source-Community kommen können.

Quelle(n):
Android

Links mit einem * sind Partner-Links. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalte ich ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Danke für eure Unterstützung!

Um über alle News auf dem Laufenden zu bleiben, folge mir auf Google News oder Telegram, WhatsApp, Mastodon, Threads, Bluesky oder auf Facebook oder abonniere meinen RSS-Feed!

Smartphoneblogger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert