Honor View 20 Testbericht
Ich hatte in den letzten zwei Wochen Zeit, dass Honor View 20 auf Herz und Nieren zu testen. Und meine Erkenntnisse will ich natürlich mit euch teilen.
Das Honor View 20 ist das neue Flaggsciff des chinesischen Herstellers. und mit diesem Modell wagt man auch offen den Angriff auf die Konzernmutter Huawei. Denn während das Schwestermodell Huawei Nova 4 noch mit dem HiSilicon Kirin 970 auskommen muss, ist im Honor View 20 bereits der Hi Silicon Kirin 8980 verbaut.
Honor View 20 Test
Das Honor View 20 wurde als Testgerät freundlicherweise von Honor zur Verfügung gestellt. Ich hatte jetzt knapp zwei Wochen Zeit, das Smartphone auf Herz und Nieren zu prüfen. Ich hatte das Modell in Phantom Blue mit 256 GB Speicher zur Verfügung gestellt bekommen, die UVP beträgt EUR 649,00. Ein neues Preisgefüge bei Honor, ist das gerechtfertigt? Das soll der Test in Erfahrung bringen.
Honor View 20 Spezifikationen
Das Honor View 20 ist mit einem 6,39 FullHD+ LCD IP-Display mit 2.310 x 1.080 Pixeln Auflösung ausgestattet. Im Inneren werkelt der HiSilicon Kirin 980 nebst 720 MHz ARM Mali-G76MP10 GPU, dieser wird wahlweise von 6 GB oder 8 GB LPDDR4x RAM unterstützt werden. Der interne Speicher ist wahlweise 128 GB oder 256 GB groß.
Auf der Rückseite ist eine 48 MP Kamera mit Sony IMX586-Sensor mit Blende f/1.8 und AIS und eine zweite 3D-Kamera (TOF) Kamera verbaut, auf der Vorderseite eine 25 MP Kamera mit Blende f/2.0. Beide Kameras nutzen diverse AI-Funktionen. Der Akku hat eine Kapazität von 4.000 mAh und kann mit 22,5 W aufgeladen werden. Als Betriebssystem kommt Android 9 Pie mit EMUI 9.0 zum Einsatz.
Ferner gehören Dual 4G VoLTE, Wi-Fi 802.11 ac (2,4 GHz und 5 GHz), Bluetooth 5 LE, GPS (L1 + L5 dual band), NFC und USB Type-C zum Lieferumfang des Honor View 20.
Die Kamera
Auf der Rückseite ist eine 48 MP Kamera mit Sony IMX586-Sensor mit Blende f/1.8 und AIS und eine zweite 3D-Kamera (TOF) Kamera verbaut, auf der Vorderseite eine 25 MP Kamera mit Blende f/2.0. Highlight gibt es sowohl auf der Rückseitw als auch Vorderseite. Vorne die Frontkamera erstmals in einem „Puch Hole“ versteckt, bleibt sehr viel Platz für das Display. Auf der Rückseite erstmals die 48 MP Kamera in Verbindung mit dem ToF-Sensor.
Die Time-of-Flight 3D-Kamera mit 5 MP kennt man schon von der Xbox Kinect oder dem Huawei Mate 20 Pro. Bei den 48 MP Auflösung setzt Honor aber auf einen kleinen Trick, Pixel-Binning. Dabei werden vier einzelne Pixel zu einem zusammengerechnet, damit kommt man dann „nur“ auf 12 MP. Die Technik hilft besonders, wenn weniger Licht vorhanden ist.
Ein großes Thema ist natürlich auch AI, und bei diesem Modus hat Honor ordentlich Hand angelegt. Die AI agiert nicht mehr ganz so aggressiv, die Farben sind noch natürlich. Die Software erkennt nun bis zu drei Szenerien gleichzeitig.
Mit dem „48 MP AI Ultra Clarity“-Modus kann das Honor View 20 noch einmal punkten. Für statische Aufnahmen, die sich nicht bewegen, ist dieser besonders gut geeignet. Dabei macht die Kamera innerhalb von fünf Sekunden fünf Aufnahmen und rechnet sie per Software zu einem sehr hochauflösenden Bild zusammen.
Einen Wehrmutstropfen gibt es aber dennoch, die optische Bildstabilisierung fehlt.
Das Display
Das Honor View ist mit einem 6,39 FullHD+ LCD IP-Display mit 2.310 x 1.080 Pixeln Auflösung im Format 19,2:9 bei 398 ppi ausgestattet. Und schön: ab Werk hat der Hersteller dem Smartphone eine Schutzfolie spendiert. An der oberen linken Ecke ist nun die 25 MP Frontkamera verbaut, dass Loch dafür ist nur 4,5 mm klein. So kommt das Display auf eine „Display-zu-Gehäuse“-Größe von 91,82 Prozent.
Verbaut ist ein „low temperature poly silicon“-Display (LTPS), dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des bekannten TFT-Displays. Vorteil dieses Displays ist der niedrige Stromverbrauch und eine geringere Hintergrundbeleuchtung.
Ansonsten kann man über das Display nicht klagen. Die Helligkeit sehr hoch, die Farbdarstellung ordentlich, die seitlichen Blickwinkel stimmen und auch bei direkter Sonneneinstrahlung kann man noch was erkennen. In den Einstellungen kann man aber bei Bedarf die Farbtemperatur verändern und auch den Nachtmodus aktivieren.
Das Honor View 20 hat eine Widevine L1 Zertifizierung, damit lassen sich also auch Streaming-Inhalte von Netflix in FullHD auf dem Smartphone ansehen.
Software & Performance
Das Honor View 20 ist mit Android 9 Pie und der Benutzeroberfläche Magic UI 2.0.1 unterwegs. Das neueste Android ist mit an Bord und erstmals auch eine eigene Benutzeroberfläche. Diese unterscheidet sich aber hierzulande nicht von der EMUI von Huawei. Der aus China bekannte Sprachassistent „Yoyo“ ist hierzulande auch nicht an Bord.
Erfreulicherweise ist hier kaum Bloatware installiert, Amazon Shop, Booking.com oder Facebook findet ihr beim Start auf dem Smartphone. Kann man nutzen oder aber auch ganz leicht deinstallieren, also kein großes Ding.
Die Oberfläche Magic UI 2.0.1 ist neu, aber auch nicht wirklich neu. Im Prinzip eine 1:1 Kopie von EMUI, ich brauch euch sicherlich nicht mehr viel dazu zu erzählen. Erinnert immer noch ein wenig an Apple’s iOS. Die Oberfläche ist rasend schnell, da ruckelt nix, es gibt keine Lags etc..
Die Gestensteuerung, die mit an Bord ist, ist im Prinzip von Apple übernommen. Man gewöhnt sich extrem schnell daran, jedenfalls ich, und nach wenigen Stunden möchte man diese auch gar nicht mehr missen. Alles in allem ist Magic UI 2.0.1 eine sanfte Weiterentwicklung von EMUI, kommt aber immer noch ein wenig zu verspielt daher und bunter als bei der Konkurrenz.
SoC & RAM
Hier werkelt im Inneren der neueste HiSilicon Kirin 980, dieser wird wahlweise von 6 GB oder 8 GB (hier bei mir) RAM unterstützt. Der interne Speicher ist wahlweise 128 GB oder 256 GB (hier bei mir) groß und leider nicht erweiterbar. Mehr braucht man nicht, wirklich. Für alle Belange des alltäglichen Lebens hat man genügend Power und auch Speicher parat.
Der HiSilicon Kirin 980 ist der derzeit stärkste Prozessor von Huawei und es ist schon ein wenig überraschend, dass Honor diesen im View 20 verbauen durfte. normalerweise hätte Huawei da länger auf seine Exklusivität gepocht. Dazu gibt es dann auch einen Mali G76 Grafikprozessor mit 16 Kernen und eine neuronale duale Prozessoreinheit. Und natürlich ist auch der „GPU-Turbo“ in Version 2 bereits an Bord. Ferner hat man das Flaggschiff auch mit einer „NINE“ genannten “Flüssigkeitskühlungstechnologie” ausgestattet, um die Wärme effizienter ableiten zu können.
Im GeekBench 4 im Single-Core kam es bei mir auf 3.300 Punkte und im Multi-Core auf 9.689 Punkte. Im AnTuTu-Benchmark erreichte das Honor View 20 bei mir 275.079 Punkte. Sehr gute Werte, die eines Flaggschiffes würdig sind. Das Honor View 20 hat genügen Power in jeder Lebenslage. Apps laden rasend schnell, alle Games kann mna in höchster Auflösung problemlos zocken.
Das System reagiert in jeder Situation rasend schnell, Lags oder Ruckler kennt es nicht. Der interne UFS 2.1 ist mit 847 MB/s read und 248 MB/s write sehr schnell, ebenso wie der Arbeitsspeicher mit exorbitanten 20 GB/s. Multitasking in extremer Form setzen das System nicht unter Druck und lassen es langsam werden.
Der Akku
Der Akku hat eine Kapazität von 4.000 mAh. Und den großen Akku merkt man dem Smartphone auch an. Ich kam bei meiner Nutzung auf ganze drei Tage Nutzungsdauer, für mich ein neuer Rekord. Wenn man jetzt das Honor View 20 etwas intensiver nutzt, dann dürften aber immer noch zwei Tage drin sein. Videos ansehen, Gaming etc. – alles, was auf den Akku geht, kann man hier dank des großen 4.000 mAh Akkus länger machen als mit einem Großteil der Konkurrenz.
Leider ist das Smartphone nicht kabellos aufladbar, aber dank der SuperCharge-Technologie kann man es besonders schnell wieder aufladen. In knapp anderthalb Stunden war es bei mir wieder auf 100 Prozent Akku.
Fazit
Das Honor View 20 ist das versprochene Flaggschiff geworden. Hier liefert Honor sein Meisterstück ab, man muss schon lange nach Kritikpunkten suchen. Das Design up-to-date, die „Punch-Hole“-Kamera auf der Vorderseite als Alleinstellungsmerkmal mit dem schmalen Displayrändern, auf der Rückseite die 48 MP Kamera mit dem ToF-Sensor. Die Spezifikationen auf Flaggschiff-Niveau, die Kamera, die in dieser Preisklasse neue Maßstäbe setzt und fairer Preise. Was will man mehr? Von mir gibt es eine absolute Kaufempfehlung.
Display: | 6,39 FullHD+ LCD IP-Display mit 2.310 x 1.080 Pixeln Auflösung im Format 19,2:9 bei 398 ppi |
Prozessor: | HiSilicon Kirin 980 Octa-Core-Prozessor nebst Mali G76 Grafikprozessor mit 16 Kernen und eine neuronale duale Prozessoreinheit |
Arbeitsspeicher: | 6 GB oder 8 GB RAM |
interner Speicher: | 128 GB oder 256 GB Speicher, nicht erweiterbar |
Kamera: | 48 MP Kamera mit Sony IMX586-Sensor mit Blende f/1.8 und AIS und eine zweite 3D-Kamera (TOF) Kamera mit 5 MP auf der Vorderseite eine 25 MP Kamera mit Blende f/2.0 |
Akku: | 4.000 mAh, nicht wechselbar und leider nicht kabellos aufladbar, Schnellladetechnologie vorhanden |
Betriebssystem: | Android 9 Pie nebst Magic UI 9.0.1 |
Maße und Gewicht: | 156,9 x 75,3 x 8,1 mm bei 180 g |
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