Motorola Moto G10 und Moto G30: Der doppelte Testbericht
Dieses mal erreichten mich gleich 2 neue Motorola-Modelle zum testen. Das Motorola Moto G10 und das Moto G30, beide gerade erst vor kurzem vorgestellt, müssen zeigen, ob sich der Kauf lohnt.
Das Motorola Moto G10 und Moto G30 sollen die Einsteiger- und die Mittelklasse mit außergewöhnlichen Werten und Premium-Funktionen ausstatten. Mal sehen, o das Versprechen gehalten werden kann. Im Vorfeld viele Dank an Motorola, dass ich die beiden Geräte testen darf. Dennoch wird der Test natürlich völlig unabhängig und neutral sein.
Lieferumfang
Das Moto G10 wurde mir in der Farbe Sakura Pearl geliefert, dass Moto G30 in der Farbe Dark Pearl. Beide Verpackungen sind identisch groß und könnten auf den ersten Blick sogar verwechselt werden.
Auch im Inneren findet man in beiden Boxen das gleiche, einmal das G10 und das G30, dazu dann in beiden Fällen jeweils ein klares TPU-Cover (schön, dann muss man sich nicht selbst eins kaufen), dazu dann noch ein Schnellstartanleitung, Sicherheitshinweise, ein SIM-Eject-Tool, ein USB C-Kabel und einen Netzteil mit 10 Watt beim Moto G10 und 20 Watt beim Moto G30.
Kopfhörer gibt es nicht, da dürften die meisten ja eh ihre eigenen zu Hause rumliegen haben. Ansonsten ist also alles in der Box drin, was man braucht, sogar ein Netzteil, ist ja heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich.
Technische Daten
Motorola Moto G10
Operating System | Android™ 11 |
System Architecture / Processor | Qualcomm® Snapdragon™ 460 with 1.8GHz octa-core Kryo™ 260 CPU 600MHz Adreno™ 610 GPU |
Memory (RAM) | 4GB |
Storage (ROM) | 64GB built-in Up to 512GB microSD card expandable |
Dimensions | 165.22 x 75.73 x 9.19mm |
Weight | 200g |
Display | 6.5” Max Vision, HD+ (1600×720) 269ppi, 20:9 , IPS TFT LCD, Active Area-Touch Panel (AA-TP): 85% |
Battery | 5000mAh, Over two days of battery |
Charging | 10W charging capable |
Water Protection | IP52, water repellent design |
Networks | 4G: LTE (Cat4) | 3G: UMTS / HSPA+ | 2G: GSM / EDGE |
Bands | 4G: LTE band 1/2/3/5/7/8/18/19/20/26/28/38/40/41 3G: WCDMA band 1/2/5/8 2G: GSM band 2/3/5/8 |
Rear Camera | 48MP sensor | 12MP output (f/1.7, 1.6um) Quad Pixel technology 8MP (f/2.2, 1.12um) 118° ultra-wide angle 2MP (f/2.4, 1.75um) Macro Vision camera 2MP (f/2.4, 1.75um) depth sensor |
Front Camera | 8MP (f/2.2, 1.12um) |
Video Capture | Main: FHD (60/30fps) Ultra-wide: FHD (30fps) Macro Vision: HD (30fps) Front camera: FHD (30fps) |
SIM Card | Single SIM (1 Nano SIM + 1 microSD) Hybrid Dual SIM (2 Nano SIMs / 1 Nano SIM + 1 microSD) |
Connectivity | Type-C port (USB 2.0) 3.5mm headset jack |
FM Radio | Yes |
Audio | Bottom-ported loudspeaker 1 Microphone |
Bluetooth Technology | Bluetooth® 5.0 |
Wi-Fi | Yes |
NFC | Yes |
Location Services | GPS, A-GPS, LTEPP, SUPL, GLONASS, Galileo |
Sensors | Fingerprint reader Proximity sensor Accelerometer Ambient Light sensor Gyroscope SAR sensor |
Design | Plastic |
Ein 6,5″ Max Vision HD+ Display mit einem Seitenverhältnis von 20:9 und ein Verhältnis von 85 % zwischen Bildschirm und Gehäuse sorgen für maximale Sichtbarkeit.
Im Inneren des Motorola Moto G10 werkelt der Qualcomm® Snapdragon™ 460, dieser wird von 4 GB RAM unterstützt und der interne Speicher ist 64 GB groß und kann bei Bedarf dank einer microSD-Karte um bis zu 512 GB erweitert werden.
Mit der 48 MP Quad-Kamera kann man schärfere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen, lebendige Nachtaufnahmen, wunderschön verschwommene Porträts und unglaublich detaillierte Nahaufnahmen aufnehmen.
Quad-Pixel-Technologie und Night Vision lassen alle Fotos hervorragend aussehen und dank des verbauten Ultraweitwinkelobjektivs, einer Macro Vision-Kamera und eines Tiefensensors, können Bilder aufgenommen werden, wie man es sich wünscht.
Mehr als zwei Tage mit einer einzigen Akkuladung sind möglich – dank des großen 5.000 mAh Akkus. Das bedeutet unzählige Stunden Musik- und Videostreaming oder Surfen auf Websites.
Motorola Moto G30
Operating System | Android™ 11 |
System Architecture / Processor | Qualcomm® Snapdragon™ 662 with 2.0GHz octa-core Kryo™ 260 CPU 950MHz Adreno™ 610 GPU |
Memory (RAM) | 4/6GB |
Storage (ROM) | 128GB built-in Up to 512GB microSD card expandable |
Dimensions | 165.22 x 75.73 x 9.14mm |
Weight | 200g |
Display | 6.5” Max Vision, 90Hz, HD+ (1600×720) 269ppi, 20:9 , IPS TFT LCD, Active Area-Touch Panel (AA-TP): 85% |
Battery | 5000mAh, over two days of battery |
Charging | 15W charging capable |
Water Protection | IP52, water repellent design |
Networks | 4G: LTE (Cat4) 3G: UMTS / HSPA+ 2G: GSM / EDGE |
Bands | 4G: LTE band 1/2/3/5/7/8/18/19/20/26/28/38/40/41 3G: WCDMA band 1/2/5/8 2G: GSM band 2/3/5/8 |
Rear Camera | 64MP sensor | 16MP output (f/1.7, 1.4um) Quad Pixel technology 8MP (f/2.2, 1.12um) 118° ultra-wide angle 2MP (f/2.4, 1.75um) Macro Vision camera 2MP (f/2.4, 1.75um) depth sensor |
Front Camera | 13MP (f/2.2, 1.12um) |
Video Capture | Main: FHD (60/30fps) Ultra-wide: FHD (30fps) Macro Vision: HD (30fps) Front camera: FHD (30fps) |
SIM Card | Single SIM (1 Nano SIM + 1 microSD) Hybrid Dual SIM (2 Nano SIMs / 1 Nano SIM + 1 microSD) |
Connectivity | Type-C port (USB 2.0) 3.5mm headset jack |
FM Radio | Yes |
Audio | Bottom-ported loudspeaker 2 Microphones |
Bluetooth Technology | Bluetooth® 5.0 |
Wi-Fi | Yes |
NFC | Yes |
Location Services | GPS, A-GPS, LTEPP, SUPL, GLONASS, Galileo |
Sensors | Fingerprint reader Proximity sensor Accelerometer Ambient Light sensor Gyroscope SAR sensor |
Design | Plastic |
Auch hier gibt es ein 6,5″ Max Vision HD+ Display mit einem Seitenverhältnis von 20:9. Hier ist die Bildwiederholrate bei 90 Hz. Im Inneren werkelt der Qualcomm® Snapdragon™ 662, dieser wird von bis zu 6 GB RAM unterstützt. der interne Speicher ist 128 GB groß, kann aber mit einer microSD-Karte bis zu 512 GB erweitert werden.
Die 64 MP Quad-Kamera liefert schärfere, hellere und hochauflösende Bilder. Die Quad-Pixel-Technologie sorgt dafür, dass Ihre Aufnahmen dank der 4-fachen Empfindlichkeit bei schlechten Lichtverhältnissen scharf und hell sind. Der Nachtsichtmodus bietet auch bei wenig Licht die Möglichkeit, lebendige Fotos mit atemberaubender Klarheit und genaueren Farben zu erhalten. Ein 118°-Ultraweitwinkelobjektiv sorgt für Aufnahmen, um das Leben genau so einzufangen, wie man es sieht.
Die spezielle Makro-Vision-Kamera bringt einen 4x näher an Ihr Motiv heran, so dass man die winzigen Details sehen kann, die Sie sonst mit einem Standardobjektiv übersehen würden. Mit dem verbauten Tiefensensor kann man professionell wirkende Porträts erstellen. Und dank der 13 MP Selfie-Kamera auf der Vorderseite gelingen bei Tag und bei Nacht Selfies, wie man es sich wünscht.
Der riesige 5.000 mAh Akku bietet mehr als zwei Tage Laufzeit mit einer einzigen Ladung. Und mit dem TurboPower™ 20 bekommt man bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit in nur 20 Minuten Ladezeit.
Verarbeitung & Haptik
Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, bei beiden Geräten nicht. Hier ist Motorola auf einem guten Weg, da passt alles, da knarzt nichts. Sieht gut aus, fühlt sich gut an.
Die Rückseite ist in beiden Modellen aus Kunststoff. Dennoch hat man sich was einfallen lassen. Beim Motorola Moto G10 ist eine Art Wellenmuster auf der Rückseite eingearbeitet, welches sehrt gut zur Farbe Sakura Pearl passt. Man hat das Gefühl, als ob man eine Muschel mit einer Perle anfasst. Sieht wirklich gut aus.
Das Motorola Moto G30 kommt mit einer dunklen Rückseite, wenn man der Farbe Dark Pearl glaub. Dennoch ist es ein Farbverlauf, der von schwarz über dunkelblau hin zu lila reicht. Schimmert auch hier sehr schön, hier fehlt allerdings der Wellenschliff. Beide Geräte liegen gut in der Hand, für mich sind sie gerade noch an der Grenze dessen, was ich nicht als „zu groß“ empfinde. Beim Design folgt man den aktuellen Trends.
Auf der Vorderseite erwartet uns ein IPS-Display mit Waterdrop-Notch für die Selfie-Kamera. Auf der Rückseite finden wir dann das in der linken oberen Ecke platzierte Kameramodul, welches etwas aus dem Gehäuse herauszusteht. Aber so ist das heutzutage, derzeit ist das ein angesagtes Design und so nutzt auch Motorola dieses.
Im Motorola moto G10 und Moto G30 ist der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite im ikonischen Motorola-Logo verbaut. Schade, ich bin kein Fan von der Platzierung. Das man es auch anders machen kann, hat das Motorola Moto G9 Plus gezeigt, denn da ist der Sensor im Rahmen verbaut – an der Seite im Power-Button – der optimale Platz dafür. Dennoch reagieren auch hier beide Sensoren extrem schnell und genau.
Optisch wissen beide Modelle zu gefallen, auch wenn es natürlich mittlerweile vielen anderen Geräten ähnelt. Denn ohne Motorola-Logo auf der Rückseite könnte es auch Modelle anderer Hersteller sein.
Display
Motorola Moto G30
Das Moto G30 ist mit einem 6,5″ LCD-Display mit einer bescheidenen Auflösung von 1.600 x 720 Pixeln ausgestattet, die Pixeldichte liegt bei 270 ppi. Einzig die Bildwiederholfrequenz sticht heraus, wir bekommen nämlich 90 Hz geboten.
Das Modell zeigt bei deaktivierter adaptiver Helligkeit normale 403 nits, die sich bei aktivierter Funktion und unter direktem Licht auf 468 nits steigern lassen.
Die Kontrastwerte sind wirklich gut, dank seiner tiefen Schwarztöne kommt es fast auf einen Kontrast von 2.000:1. Die Farben hingegen kann man manuell in die Modi „Natürlich“, „Verstärkt“ und „Gesättigt“ einstellen, letzteres ist der Standardmodus. Es fehlt jedoch eine breite Farbraumabdeckung, eine originalgetreue Wiedergabe von DCI-P3-Inhalten ist nicht möglich. Der „Natürlich“-Modus hingegen kommt der akkuraten Wiedergabe von sRGB-Testfelder sehr nahe.
Das Motorola Moto G30 hat drei Modi für die Bildwiederholfrequenz – 60 Hz, 90 Hz und Auto. In den jeweiligen Hz-Modi sind die Bildwiederholfrequenzen fest eingestellt, bei 90 Hz auch bei der Videowiedergabe.
Im „Auto“-Modus wird die Bildwiederholrate auf 60 Hz reduziert, sobald man nichts mehr am Gerät macht. Die 90 Hz stehen dann wieder zur Verfügung, wenn man den Bildschirm berührt.
Motorola Moto G10
Anders als das Moto G30 hat das Moto G10 kein 90 Hz Display zu bieten und begnügt sich mit einem Standard 60 Hz LCD-Display. Auch bei der Auflösung hat es nur 1.600 x 720 Pixeln zu bieten.
Die maximale Helligkeit liegt bei 370 nits, und wenn ihr eine bessere Farbgenauigkeit wünscht, so solltet ihr auch hier in den „Natürlich“-Modus wechseln, der die Helligkeit auf nur 320 nits begrenzt. Auch im Auto-Modus ist das Display nicht wirklich hell, im Freien bei Sonne kann das Ablesen schon etwas problematischer werden. Die gute Nachricht ist, dass der Kontrast mit 1.878:1 deutlich über dem Durchschnitt liegt.
Kamera
Motorola Moto G30
Das Moto G30 hat eine Quad-Kamera mit einem 64 MP Hauptsensor, zu dem sich ein 8 MP Ultraweitwinkelsensor und zwei weitere Kameras für Nahaufnahmen und Tiefenerkennung gesellen.
Die Hauptkamera verwendet einen der neuen Samsung Tetrapixel 0,7µm Sensoren, mit 1/1,97″ Größe. Er fasst 4 Pixel zu 1 zusammen, was zu einer Standard-Bildgröße von 16 MP führt. Der Sensor ist mit einem 26-mm-Äquivalentobjektiv mit einer hellen Blende f/1.7 ausgestattet, aber ohne optische Bildstabilisierung.
Die Ultraweitwinkel-Kamera kommt mit 8 MP daher und besitzt einen 1/4-Zoll-Sensor und 1,12-µm-Pixelgröße. Das Objektiv hat eine Blende f/2.2 und 118° Sichtfeld. Dann gibt es noch die beiden 2 MP Kameras für Makroaufnahmen und Tiefenerkennung. Beide sind mit einer Blende f/2.4 ausgestattet.
Man kann mit 16 MP fotografieren, seltsamerweise auch mit 11 MP Auflösung und natürlich auch mit 64 MP, hier aber nur bei der Hauptkamera. Mit den nativen 8 MP der Ultraweitwinkelkamera hingegen kann man leider nicht fotografieren.
Es gibt aber zum Glück einen Pro-Modus, der Zugriff auf alle drei Kameras (ohne Tiefensensor) gewährt. In diesem Modus kann man ISO, Verschlusszeit, Belichtungskorrektur und Weißabgleich einstellen sowie manuell fokussieren (nur Hauptkamera. Auch ein Live-Histogramm wird angezeigt, manch einer nutzt das ja dann sogar beim fotografieren.
Kommen wir zu den Bildern, was kann die Kamera leisten? Die Tageslichtaufnahmen des Moto G30 sind insgesamt sehr gut. Es gibt viele feine Details, und zufällige Texturen werden sehr natürlich wiedergegeben. Der Dynamikumfang ist wirklich gut, die Bilder bleiben schön kontrastreich und auch die Farbwiedergabe ist gut gelungen – die Fotos sind knallig, aber wirken dabei nicht übersättigt.
Der Quad-Bayer-Sensor wird auf 64 MP hochskaliert, gibt es mit dieser Auflösung dennoch nicht wirklich mehr Details in den Aufnahmen zu erkennen. Die Ultraweitwinkel-Kamera macht wirklich gute Aufnahmen, mit guter Detailtreue und schönem Dynamikumfang bei Tageslicht.
Auch bei schlechten Lichtverhältnisse macht das Moto G30 noch gute Bilder, einzig die HDR-Automatik sollte ihr ausschalten, die funktioniert leider nicht immer zuverlässig. Fokussieren bei Dunkelheit ist auch so ein Thema, automatisch habt ihr da ganz schlechte Karten ein scharfes Bild zu bekommen. Es ist leider meistens ein Fingertipp dafür erforderlich.
Selbst der Nachtmodus kann hier kaum bessere Bilder liefern. Ihr merkt also, das Moto G30 hat seine Schwächen bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Ultraweitwinkel-Kamera gibt bei schlechten Licht komplett auf, unterbelichtete Bilder, geringer Dynamikumfang und kaum noch Details.
Über die 2 MP Makrokamera sag ich mal nichts. Auf dem Display als Sucher sehen die Bilder ja noch gut aus, das fertige Ergebnis hingegen nicht. Aber bei 2 MP Auflösung darf man da auch keine großen Details oder Schärfe erwarten. Auch beim Fokus gibt es Probleme, da die Kamera einen festen Fokusabstand benötigt.
Motorola Moto G10
Auf der Rückseite finden wir eine Quad-Kamera mit einer 48 MP Hauptkamera mit Blende f/1.7. Der Sensor misst 1/2,0″ und bietet 0,8-µm-Pixel. Er nimmt nativ in 12 MP auf, indem er vier benachbarte Pixel zu einem zusammenfasst.
Die Ultraweitwinkel-Kamera löst mit 8 MP auf und hat eine Blende f/2.2. Der Sensor ist ziemlich winzig – 1/4,0″ mit 1,12µm großen Pixeln und 118° Sichtfeld. Die beiden anderen Kameras sind eine 2 MP Makro-Kamera mit Blende f/2.4 und eine weitere für die Tiefenerkennung.
Auch hier können wir natürlich keine hervorragende Aufnahmen erwarten. im Prinzip kann man hier das gleiche sagen wie beim Moto G30, nur das hier die Farben nicht ganz so knackig sind, aber dennoch eine schöne Schärfe wiedergeben und eine Menge an Details zeigt. Der HDR-Algorithmus scheint einen guten Job zu machen, bei Tageslicht holt man damit noch einmal ein wenig mehr aus den Bildern heraus.
Doch auch hier ist wieder die Low-Light-Performance zu bemängeln. Auch beim Moto G10 fällt es schwer, ordentliche Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen aufzunehmen. Verrauschte Fotos erwarten einen, leider kann der dedizierte Nachtmodus da dann auch nur sehr wenig ausrichten.
Dieser hellt die Fotos auf und entfernt ziemlich viel Rauschen, was jedoch zu Kosten der Details geht, denn davon bleibt danach nicht mehr viel übrig. Auch hier ist die Kamera des Moto G10 also kein Fan von schlechten Lichtverhältnissen.
Klar, beide Modelle sind Einsteiger- oder untere Mittelklasse und man kann natürlich kein Ergebnis wie bei Flaggschiffen erwarten, aber dennoch bekommen andere Hersteller auch in dieser Preisklasse Low-Light-Aufnahmen deutlich besser hin.
Software & Performance
Bei der Software bleibt Motorola auch beim Moto G10 und Moto G30 erfreulich nah am AOSP Android 11. Dazu gibt es noch ein paar kleine Anpassung von Motorola, was zu einer eher saubere Android-Erfahrung führt.
Eine einzige Moto-App vereint alle proprietären Funktionen. Die erste Kategorie ist die Personalisierung, die es einem erlaubt, die Symbolformen, das Aussehen der Quick Toggles, die Akzentfarben und die Schriftart zu wählen. Es gibt auch eine große Auswahl an Hintergrundbildern, die gleichen, die man in der Google Wallpapers App findet plus einige Moto-spezifische interaktive Wallpaper.
Der Fingerabdrucksensor wurde auf der Rückseite verbaut, in dem ikonischen Motorola-Logo. Auch wenn ich kein Fan der Position bin, der Sensor entsperrt schnell und zuverlässig – und das ist es, was zählt.
Motorola Moto G30 Performance
Das Moto G30 wird vom Snapdragon 662 angetrieben, einem 2020 eingeführten Mittelklasse-SoC, der im 11-nm-Prozess gefertigt wird. Es verfügt über eine Octa-Core-CPU in einer 4+4-Konfiguration mit Kryo 260 Gold-Kernen im Hochleistungscluster (Cortex-A73-basiert) und Kryo 260 Silver-Kernen (Cortex-A53-basiert) für weniger anspruchsvolle Aufgaben. Die Grafikabteilung wird von der Adreno 610 GPU übernommen.
Es gibt verschiedene RAM- und Speicheroptionen, von 4 GB/64 GB bis 6 GB/128 GB, wobei letztere bei mir als Testgerät zur Verfügung stand.
Das Moto G30 ist ein typisches Mittelklasse-Smartphone. Die Performance ist ok, es rennt zwar nicht wie ein Modell mit einem SD765G oder gar SD888, aber für den täglichen Gebrauch ist es ausreichend schnell.
Dennoch kann es dann auch vorkommen, dass man ab und zu mal ein leichtes ruckeln bemerkt, es ein wenig laggig wird, wenn man aufwändigere Apps nutzt. Die Ladezeiten sind dann auch etwas länger als bei anderen Modellen in dieser Preisklasse. Da merkt man dann, dass der SD662 nicht der schnellste SoC in der Mittelklasse ist. Im AnTuTu 8 Benchmark kommt er so auch gerade auf 171.000 Punkte, was zeigt, dass da doch einige Modelle in dieser Preisklasse schneller sind.
Motorola Moto G10 Performance
Das Moto G10 kommt mit einem Low-End-Chipsatz Snapdragon 460, der vor etwas mehr als einem Jahr vorgestellt wurde und auf dem 11-nm-Fertigungsprozess basiert.
Die Architektur des Chips selbst setzt auf eine Octa-Core-CPU, die aus zwei Clustern besteht. Ein Cluster hat 4x 1,8GHz Kryo 240 Kerne, während der andere vier Kryo 240 Kerne hat, aber auf 1,6GHz getaktet ist, um bei weniger anspruchsvollen Aufgaben Energie zu sparen. Interessanterweise läuft auf dem Chipsatz die gleiche GPU wie auf dem wesentlich leistungsfähigeren Snapdragon 662 Chipsatz – die Adreno 610.
Für den Test hatte ich das Gerät mit 4 GB RAM und 64 GB internem Speicher zur Verfügung gestellt bekommen. Eine andere Ausstattung scheint es für Deutschland auch nicht zu geben.
Hier hatte ich dann jedoch des Öfteren bemerkt, dass das System doch ein wenig hakt, sprich, es zu Verzögerungen kommt. Sicherlich das bei der Ausstattung zu verschmerzen, zeigt allerdings, dass 4 GB RAM heutzutage bei Android nicht mehrausreichen.
Dann noch der SD460, der wahrlich nicht zu den schnellsten SoC gehört. Da merkt man dann doch, dass es sich um einen Einsteiger-Prozessor handelt. Im AnTuTu 8 Benchmark kommt er so auch gerade auf 140.000 Punkte.
Lautsprecher
Beide Modelle haben nur einen einzigen Lautsprecher an der Unterseite des Geräts. Beide klingen nicht wirklich gut, in allem sind sie einfach Durchschnitt. Höhen, Tiefen und Bässe können nicht wirklich überzeugen, beide Modelle klingen im Prinzip auch gleich.
Doch etwas anderes war in dieser Preisklasse auch nicht zu erwarten. Wer also gerne Musik mit seinem Smartphone hört, der sollte da dann auch seine Kopfhörer zurückgreifen, die man hier ja sogar noch via 3,5 mm Klinke anschließen kann.
Akku
Motorola Moto G30
Das Moto G30 hat einen 5.000 mAh Akku verbaut, um den Tag zu überstehen. Das ist allerdings kein Problem, im Screen-On schafft es 16 Stunden bei 90 Hz. Mit 60 Hz ändert sich der Wert nur unwesentlich.
Damit könnt ihr mit dem Telefon praktisch 46 Stunden am Stück telefonieren. Letztendlich erreicht das Moto G30 einen Gesamtausdauerwert von 131 Stunden.
Das Moto G30 wird mit einem 20 Watt-Netzteil ausgeliefert, das für 5V/3A, 10V/2A und 12V/1,67A ausgelegt ist. Es ist auch QuickCharge 3.0-kompatibel. Damit lässt sich das Gerät in zweieinhalb Stunden von leer auf 100 Prozent aufladen. Kein Rekord, aber es ist ok.
Motorola Moto G10
Das Moto G10 hat ebenfalls einen 5.000 mAh Akku verbaut. Die Akkulaufzeit ist erfreulich lang, hier liegt der Pluspunkt bei dem Gerät. Der Gesamtausdauerwert beträgt 152 Stunden, was mehr als bewundernswert ist. Die lange Standby-Laufzeit und Screen-On-Laufzeit suchen in dieser Preisklasse ihresgleichen.
Beim Thema Ladegeschwindigkeit hingegen kann das Moto G10 nicht wirklich überzeugen. Nur 10 Watt-Ladung wird angeboten, was in Verbindung mit dem 5.000 mAh Akku zu extrem langen Ladezeit führt. Da haben andere Hersteller mehr zu bieten, selbst in dieser Preisklasse.
Positiv wiederum ist aber, dass Motorola eine optimierte Ladefunktion anbietet. Sie lädt das Gerät zu 80 Prozent auf und verzögert dann die letzten 20 Prozent, damit der Akku nicht gezwungen ist, für längere Zeit bei 100 Prozent am Strom zu hängen. Dies kommt dem Akku zu gute und dürfte für eine längere Haltbarkeit sorgen.
Fazit
Beide Modelle, dass Motorola Moto G10 und Moto G30, werden ihre Käufer finden. Dies ist fakt, alleine schon wegen des doch recht günstigen Preises. Optisch wissen beide zu gefallen und haben ein derzeit extrem populäres Design zu bieten.
Positiv fällt bei beiden die Akkulaufzeit auf, der 5.000 mAh Akku in beiden Modellen sorgt für eine extrem lange Laufzeit. Das das Moto G30 dann auch noch ein 90 Hz-Display verbaut hat, ist dann auch überraschend.
Weiter kann man auch den Daumen bei Android 11 und den wenigen Anpassungen heben, hier kommt fast Stock-Android-Feeling auf. Da sollten mehr Hersteller den Motorola-Weg gehen.
Während beide Kameras bei Tageslicht noch wirklich gut sind, umso enttäuschter ist man dann von ihnen bei schlechten Lichtverhältnissen. Hier ist der Hersteller nicht auf der Höhe der Zeit, auch die Kamera-Software kann hier nichts mehr rausreißen.
Die Performance ist ok, nicht schnell und ab und zu ein wenig laggig. Doch daran ist in beiden Fällen der verbaute SoC „Schuld“, da kommt dann eben nicht mehr. Doch da darf man nicht allzu viel in dieser Preisklasse erwarten.
Beide Modelle sind ihr Geld wert, wer eine lange Akkulaufzeit benötigt, gerne fast pures Android nutzt und nur am Tag mal hier und da ein wenig fotografiert, für den sind beide Modelle eine Empfehlung wert. Alle anderen sollten sich vielleicht bei anderen Modellen des Herstellers umsehen.
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