Motorola Moto G200 Testbericht

Motorola Moto G200
Quelle: Motorola

Mit dem Moto G200 hat Motorola ein richtig gutes Mittelklasse-Smartphone mit schnellem 144 Hz-Display, dem Snapdragon 888+, einer 108 MP Kamera und einem 5.000 mAh Akku im Angebot. Doch ist das wirklich alles Gold was glänzt oder leistet sich Motorola wieder ein paar Schnitzer, die am Ende das Gesamtergebnis trüben? Zeit, es herauszufinden.

Ich habe das Modell mit 8 GB RAM und 128 GB internen Speicher in der Farbe Stellar Blue zum testen bekommen. Das Motorola Moto G200 wurde mit freundlicherweise vom Hersteller zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür. Dennoch hat dies natürlich keinen Einfluss auf das Testergebnis.

Lieferumfang

Das Motorola Moto G200 kommt in der bekannten dunkelblauen Box – auf der Oberseite sieht man das ikonische Motorola-Logo in weiß und die Modellbezeichnung in grün. Auf der Unterseite der Box findet man auch ein paar Key-Specs des Gerätes und auf der Rückseite die Abbildung des Smartphones mit den wichtigsten Key-Specs.

Im Inneren finden wir dann das eigentliche Telefon, ferner auch noch eine Silikonhülle, ein USB C-Kabel, das SIM-Eject-Tool und das 33 Watt Ladegerät sowie etwas Zettelkram. Kopfhörer gibt es auch hier nicht.

Motorola Moto G200
Quelle: Schmidtis Blog

Technische Daten

Das Motorola Moto G200 hat ein 6,8″ LCD-Display mit 144 Hz Bildwiederholrate und einer FullHD+ Auflösung. Im Inneren werkelt der Qualcomm Snapdragon 888+, dieser wird von 8 GB RAM und 128 GB Speicherplatz unterstützt. Der Speicher ist nicht erweiterbar.

Auf der Rückseite des Motorola Moto G200 ist eine 108 MP Hauptkamera mit einer f/1.9-Blende und UltraPixel-Technologie verbaut. UltraPixel kombiniert neun Pixel zu einem größeren Pixel, um mehr Licht und Details zu erfassen und gleichzeitig Speicherplatz zu sparen. Die beiden anderen Kameras sind ein 8 MP Ultraweitwinkelsensor mit einer f/2.2-Blende und ein 2 MP Tiefensensor.

Motorola Moto G200
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Auf der Vorderseite ist eine 16 MP Kamera mit einer f/2.2-Blende und QuadPixel-Technologie verbaut. QuadPixel ist ähnlich wie UltraPixel, mit dem Unterschied, dass aufgrund der geringeren Auflösung der Kamera vier statt neun Pixel in einem kombiniert werden.

Der 5.000 mAh Akku des Moto G200 kann mit 33 Watt wieder schnell aufgeladen werden, aber nicht drahtlos. Als Betriebssystem kommt Android 11 zum Einsatz. Ferner gehören ein Lautsprecher an der Unterseite, Dolby Atmos und eine Zertifizierung nach IP52 zum Lieferumfang. Es unterstützt auch die Ready For-Plattform von Motorola.

Das Motorola Moto G200 ist 168,07 x 75,53 x 8,89 mm groß und wiegt 202 g.

Verarbeitung & Haptik

Beim Motorola Moto G200 gibt es einzigartiges Design auf der Rückseite, der rampenartige Kamerabuckel, der sich langsam von der Seite her erhebt. Dieses einzigartige Element lässt das Moto G200 aus der Masse herausstechen.

Das Moto G200 hat ansonsten aber ein bekanntes Design mit einem großen Display auf der Vorderseite, einem Kunststoffrahmen und einer satinierten Kunststoffrückseite mit mattem Finish mit gebogenen Kanten. Dank dieser gewölbten Seiten fühlt sich das Handy dünner an als es ist und liegt wirklich gut in der Hand. Alles in allem hinterlässt das Gerät einen eleganten und hochwertigen Eindruck.

Auf der Unterseite ist der Dual-SIM-Slot, ein USB Typ C-Anschluss, das Mikrofon und der Lautsprecher verbaut. Rechts findet man die Lautstärkewippe und den Power-Button mit integrierten Fingerabdrucksensor. Auf der linken Seite gibt es eine Taste, mit der ihr den Google Assistant direkt starten könnt.

Das Moto G200 ist IP52-zertifiziert, heißt also, dass das Gerät nicht einmal spritzwassergeschützt ist.

Display

Mit einer beeindruckenden Größe von 6,8″ ist das große Display des Moto G200 eines der größten derzeit verbauten. Das große 20:9-Display ist ideal für Gamer, Videofilmer oder Leute, die gerne Apps im Split-Screen-Modus nutzen. Bei der Auflösung und der Technik kann es aber nicht ganz mit anderen Flaggschiffen mithalten, hier kommt nur eine FullHD+ Auflösung mit 2.460 x 1.080 Pixeln und 396 ppi zum Einsatz.

Zwar hat das Panel die derzeit höchste Bildwiederholfrequenz von 144 Hz zu bieten, doch es handelt sich um ein LCD-Panel und nicht um ein AMOLED. Dies ist leider etwas enttäuschend. Vielleicht hätte Motorola auf ein 120 Hz AMOLED-Panel setzen sollen.

Das führt zu einer gedämpften Farbpalette, und der Kontrast ist nicht ganz so beeindruckend, wie er sein könnte, aber das wird nur auffallen, wenn man ein Gerät mit OLED/AMOLED-Display direkt daneben nutzt. Dafür scrollt das Display aber extrem flüssig durch die angezeigten Inhalte.

Motorola Moto G200
Quelle: Schmidtis Blog

Die Bildwiederholungsrate kann sich automatisch an dem dargestellten Inhalt anpassen und zwischen 48 und 144 Hz regulieren. Dies sorgt dafür, dass der Akku ein wenig geschont wird. Das Panel ist auch HDR10-zertifiziert, leider mangelt es aber ein wenig an der Helligkeit, hier kann es bei direkter Sonneneinstrahlung leider dazu kommen, dass man nicht alles auf dem Bildschirm erkennt. Dafür ist die Blickwinkelstabilität aber sehr ordentlich.

Bei der Einstellung des Displays habt ihr die Wahl zwischen „Gesättigt“ und „Natürlich“, ich habe letzteres gewählt, weil dieser die exaktere Kalibrierung nutzt und fast den gesamten sRGB-Farbraum nutzt.

Das Display hinterlässt einen ordentlichen Eindruck und ist der Preisklasse mehr als angemessen. Es ist zwar kein OLED, macht seinen Job aber sehr gut.

Kamera

Das Kamerasystem des Motorola Moto G200 besteht aus einem 108 MP Ultrapixel-Objektiv, einem 13 MP Ultraweitwinkelobjektiv und einem 2 MP-Tiefensensor mit einer 16 MP Kamera auf der Vorderseite.

Motorola Moto G200
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In Anbetracht dessen, dass es sich um ein relativ günstiges Smartphone handelt, macht die Kamera bei guten Lichtverhältnissen sehr gute Fotos. Die Bilder waren hell und die Farben lebendig. Wenn man das Bild vergrößert stellt man aber fest, dass die Detailgenauigkeit nicht so hoch ist wie bei einem teureren Handy, vor allem, wenn die Objekte weit entfernt sind.

Der Vorteil einer 108 MP Hauptkamera, die Moto bereits in der Edge 20-Serie verwendet hat, besteht darin, dass sie 9-in-1-Pixel-Binning beherrscht – eine Technik, bei der Pixel kombiniert werden, um weniger und größere Pixel zu erzeugen, die mehr Licht einfangen.

Das bedeutet nicht, dass das Moto G200 bei Nachtaufnahmen großartig ist, aber es ist besser als frühere Moto-Handys, mit weniger Körnung und besserer Belichtung. Allerdings macht sich das fehlende OIS des Mittelklasse-Handy bemerkbar, die Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen gelingen dann eben doch nicht so gut wie bei teureren Modellen. 

Die Aufnahmen im Ultraweitwinkelmodus sind gut, leider gibt es aber deutlich weniger Bilddetails als bei der Hauptkamera. Bei Bildqualität und Farbwiedergabe gibt es zwischen den beiden Sensoren allerdings nicht so viele Unterschiede. An den Rändern des Objektivs scheint es aber eine Verzeichnung zu geben. Die Makrokamera macht was sie soll, warum die Hersteller aber weiterhin auf diese 2 MP-Sensoren setzen, erschließt sich mir nicht.

In Bezug auf Videos hat man die Möglichkeit, in 8K zu filmen, aber aufgrund der niedrigen Bildraten und der fehlenden Bildstabilisierung solltet ihr lieber bei 4K@60fps oder niedriger bleiben. Die 4K-Aufnahmen sind viel besser, mit verbesserter Stabilisierung und flüssigeren Bildraten.

Software & Performance

Eines der wichtigsten Verkaufsargumente des Motorola Moto G200 ist der Snapdragon 888+. Tatsächlich war dies der leistungsstärkste Chipsatz auf dem Markt, bis Qualcomm im Dezember 2021 den Snapdragon 8 Gen 1 vorstellte. Dennoch ist er leistungsfähiger als Top-Smartphones wie das Samsung Galaxy S21 und das Xiaomi Mi 11 – zumindest auf dem Papier.

Der Snapdragon 888+ ist mit 8 GB RAM und 128 GB nicht erweiterbarem Speicher gepaart, und das Modem ist auch 5G-kompatibel für schnelles mobiles Surfen. Das Moto G200 ist unglaublich schnell. Apps wurden im Handumdrehen geladen, Spiele liefen mit den besten Grafikoptionen, ohne dass das Gerät ins Ruckeln kam. Auch mit komplexen Kameramodi und -einstellungen hatte das Telefon keine Probleme, die Kamera-App lief dabei sehr flüssig.

Der verbaute Arbeitsspeicher ist ausreichend für Multitasking, und die Software dieses Telefons ist gut optimiert. Das Handy erwärmt sich außerdem nicht so schnell, was eine gute Nachricht ist.

Das Moto G200 läuft mit Stock Android 11 – das heißt, es ist so, wie Google es entworfen hat, ohne die Design- und Funktionsänderungen, die viele andere Unternehmen an dem beliebten Betriebssystem vornehmen. Es wird wahrscheinlich auch noch einige Jahre lang mit Updates versorgt werden können.

Motorola hat jedoch ein paar nützliche Verbesserungen an Android vorgenommen. Da sind die Moto Actions zu nennen, also schnelle Gesten wie das zweimalige Drehen des Telefons, um die Kamera-App zu starten – das sind wirklich nützliche Tools, die die grundlegenden Telefonfunktionen beschleunigen.

Außerdem gibt es das Moto Styles-Tool, mit dem man ein eigenes Design für App-Symbole, Einstellungsmenüs und vieles mehr erstellen kann. Die Schriftart, die Farbe, die Form der App-Symbole und vieles mehr kann man ändern.

Ein weiteres Software-Feature, das wir erwähnen müssen, ist Ready For. Es ist zwar nicht das erste Motorola-Handy, das diesen Dienst anbietet, aber frühere kompatible Handys erforderten eine Kabelverbindung, was jetzt nicht mehr der Fall ist.

Mit Ready For kann man das Handy mit einem zweiten Bildschirm verbinden, um auf nützliche Tools zuzugreifen. So kann man beispielsweise das Handy mit dem Fernseher verbinden, um heruntergeladene Apps zu streamen, oder es mit dem PC-Monitor koppeln, um in einem Seitenfenster auf Ihre Apps zuzugreifen.

Lautsprecher

Das Motorola Moto G200 verfügt leider nur über einen einzigen Lautsprecher an der Unterseite, was ein wenig enttäuschend ist. Der Lautsprecher ist recht ordentlich, laut genug auf jeden Fall. Die Qualität hingegen kann man nur als durchschnittlich bezeichnen.

Stimmen und mittlere Töne klingen im Allgemeinen gut, aber es gibt keinen Bass und die hohen Töne sind kaum vorhanden. Zwar kann der Lautsprecher Dolby Atmos-Technologie für eine verbesserte Klangtiefe und dreidimensionalen Sound bieten, jedoch bei einem Mono-Lautsprecher bringt das nicht wirklich was. am Ende ist dieses Feature wohl eher als Marketing-Stunt zu sehen.

Motorola Moto G200
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Akku

Das Motorola Moto G200 wird von einem großen 5.000 mAh Akku mit Strom versorgt, der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von etwa 36 Stunden mit einer einzigen Ladung bei intensiver Nutzung. Das mag hinkommen, aber nicht bei intensiver Nutzung.

Der verbaute Qualcomm Snapdragon 888+ ist nicht gerade als sparsam bekannt und auch die extrem hohe Bildwiederholrate des 144 Hz-Panels saugen ordentlich am Akku, wenn man das Gerät intensiver nutzt. Im Standby hingegen entleert sich der Akku dann wieder genau so schnell bzw. langsam wie auch bei der Konkurrenz.

Das Moto G200 5G unterstützt das 33 Watt TurboPower-Laden und wird mit dem erforderlichen Ladegerät in der Verpackung geliefert. Für eine volle Ladung werden kann 74 Minuten benötigt, ein wirklich sehr gutes Ergebnis. Ein schnelles Laden zwischendurch ist also kein Problem, wenn man Strom für ein paar weitere Stunden braucht.

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Quelle: Schmidtis Blog

Fazit

Das Motorola Moto G200 ist bereits für etwas mehr als EUR 400,00 – und dafür bekommt man extrem viel Smartphone geboten. Wenn man von den leichten Schwächen bei der Kamera absieht bekommt man hier ein sehr schnelles, gut ausgestattetes und schickes Smartphone in die Hand.

Leider könnte der Akku etwas länger durchhalten und auch kabelloses Laden wäre schön gewesen, dies ist aber jammern auf hohem Niveau. Und ein AMOLED-Display wäre sicherlich auf der Habenseite nicht schlecht gewesen, doch das hätte vermutlich den Preis noch einmal ordentlich nach oben getrieben.

Mich hat das Gerät jedenfalls überzeugt und für den Preis kann man das Moto G200 eigentlich nur jedem wärmstens empfehlen.

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