Motorola Moto G9 Plus Testbericht
Ich hatte nun ein paar Wochen Zeit, dass Motorola Moto G9 Plus zu testen. Vielen Dank an Motorola, die mir das Testgerät zur Verfügung gestellt hatten.
Für eine UVP von EUR 269,99 kann das Moto G9 Plus Euer sein. Und ob sich der Kauf lohnt, erfahrt ihr hier nun in meinem Testbericht.
Los geht’s mit der Ausstattung. Für den Preis bekommt ihr solide Mittelklasse-Kost geboten, den Qualcomm Snapdragon 730G, 4 GB RAM, 128 GB erweiterbaren Speicher, ein FullHD+ Display, das kann man für den Preis erwarten. Und das ist gar nicht mal so schlecht.
Motorola Moto G9 Plus Spezifikationen
- 6,81 Zoll FHD Display, LCD
- 64 MP Quad-Kamera
- Qualcomm Snapdragon 730G
- 4 GB RAM, 128 GB Speicher
- Android mit Google-Apps
- 5.000 mAh Akku, 30W Schnellladen
- 169,98 x 78,1 x 9,69 mm, 223 g
- Fingerabdrucksensor in der Einschalttaste
- Dual-SIM, Bluetooth 5, Wlan 5, GPS, NFC
Der Preis
Das Motorola Moto G9 Plus hat eine UVP von EUR 269,99. Der Preis ist fair, gerade da auch bei der Ausstattung doch einige Abstriche gemacht werde müssen. Der Straßenverkaufspreis ist darunter zu finden, so dass man dann doch schon ein wirklich gutes Schnäppchen machen kann. Und man für das Geld dann ein Smartphone bekommt, dass im Alltag mehr als ausreichend ist. Natürlich kann man keine Flaggschiff-Experience erwarten.
Ausstattung
Was aber cool ist, ist der Fingerabdrucksensor. Dieser ist im Power-Button verbaut und somit perfekt erreichbar, deutlich besser jedenfalls als auf der Rückseite. Dieser reagiert schnell und präzise und ist ein weiteres Highlight des Moto G9 Plus für mich.
Motorola hat seinem Mittelklasse-Gerät allerdings nur einen Mono-Lautsprecher verbaut, dieser ist am unteren Ende des Smartphones verbaut. Der Klang ist aber erstaunlich gut und das stimmt dann wieder ein wenig versöhnlich.
Optisch ist das Gert auf der Höhe, auf der Vorderseite gibt es ein Display mit „Punch Hole“ für die Frontkamera, die Rückseite hat in der linken oberen Ecke die nun designmäßig angesagte Kamera-Einheit verbaut.
Was nicht fehlen darf ist der USB Typ-C Anschluss sowie ein 3,5 mm Klinkenanschluss auf der Oberseite des Gerätes.
Das Display
Fangen wir mit dem Display an. Da gibt es bei mir nur ein Wort zu sagen: riesig! 6,81″ sind dann doch schon gewaltig und mir deutlich zu groß. Doch wer gerne große Displays hat, der ist hier genau richtig.
Es handelt sich um ein LC-Display, welches doch insgesamt überzeugen kann. Klar, mit einem OLED kann es nicht mithalten, dennoch bietet es ein gutes Gesamtpaket. LC-typisch ist schwarz natürlich nicht schwarz und die Farben wirken etwas blass, dafür aber eher natürlich und nicht zu grell wie bei vielen OLED.
Natürlich gibt es hier auch nur ein 60 Hz-Panel, damit ist man viele Jahre gut gefahren und dass es nicht mehr sind, stört im Alltag auch nicht wirklich.
Helligkeit und Farbgenauigkeit waren auf dem für die Preisklasse üblichen Niveau. Tagsüber ist es hell genug, in der direkten Sonne wird das ablesen aber schon schwierig. Der Helligkeitssensor arbeitet aber schnell genug. Die Blickwinkel sind gut, selbst bei sehr flachen Betrachtungswinkeln wird alles farbtreu dargestellt.
Die Kamera
Kann man mit einem Smartphone, welches unter EUR 300,00 kostet, gute Bilder machen? Die Antwort lautet: Ja! Denn die Kamera weiß zu überzeugen, auch wenn sie natürlich nicht mit den Besten mithalten kann.
Ich war dann doch erstaunt, wie gut die Bilder gelingen, wenn man das richtige Licht hat. Bei guten Lichtverhältnissen werden die Bilder wirklich richtig gut. Die Quad-Kamera mit dem Hauptsensor mit 64 MP ist eine gute Wahl, wobei der Hauptsensor und die 8 MP Weitwinkelkamera dann auch gereicht hätte. Die die beiden jeweils 2 MP-Kameras für die Tiefeninformationen und Makroaufnahmen hätte man weglassen können.
Die Bilder bieten eine guten Dynamikumfang, werden aber von der Software teilweise zu scharf gerechnet. Das kann manchmal etwas unnatürlich aussehen. alles in allem sind die Bilder bei Tageslicht aber dennoch wirklich gut.
Bei schlechten Lichtverhältnissen oder Nachts lässt dann die Kamera aber erwartungsgemäß schnell nach. Hier kommen dann doch nicht mehr ganz so viele Details auf das Bild. Dennoch muss man sagen, dass man da schon deutlich schlechteres bei teureren Smartphones gesehen hat.
So gibt es deutliches Bildrauschen sowie teilweise Unschärfe auf den Bildern. Dafür soll dann aber der Nachtmodus helfen, der hier nun standardmäßig an Bord ist. Motorola kombiniert dafür Bilder der Quad-Kamera zu einem hochauflösenden „Ultrares“-Bild mit 64 MP. Da kommen manchmal richtig gute Ergebnisse bei raus, manchmal eben aber auch nicht und das fertige Bild wirkt überbelichtet.
Wer noch Lust hat, der kann mit dem Makromodus und den Porträts herumexperimentieren, hier liefert das Motorola Moto G9 Plus aber weniger gute Ergebnisse ab. Diese beiden Linsen hätte Motorola auch gerne weglassen können, aber beim Marketing hört sich Quad-Kamera natürlich besser als Dual-Kamera an.
Die Frontkamera leistet das erwartete, ohne positiv oder negativ besonders aufzufallen. Videos kann man auch aufnehmen, erwartet hier aber keine Profiergebnisse oder cineastische Meisterwerke.
Motorola Moto G9 Plus Software & Leistung
Motorola setzt klassisch auf fast pures Android und nur wenige Anpassungen. Mie Facebook- und eine Moto-App finden sich noch zusätzlich auf dem Gerät – positiv.
Daher ist das System auch nicht überfrachtet und schön schnell. Und das, obwohl mit dem Qualcomm Snapdragon 730G nicht gerade der schnellste Prozessor und mit 4 GB RAM auch hier ein wenig gegeizt wurde.
Android 10 ist an Bord und hatte zum Zeitpunkt des Tests bereits den September 2020-Patch mit an Bord. Außerdem ist das System mit Widevine L1 zertifiziert, den HD-Inhalten beim Streamen steht also nichts im Wege.
Alles in allem ist die Leistung zufriedenstellend, der verbaute Speicher hat aber nur UFS 2.1 zu bieten. Das es in Verbindung mit dem wenigen Arbeitsspeicher und dem nicht mehr ganz auf der höhe agierenden SD730G dann manchmal etwas länger dauert, dürfte klar sein. Dies war vor allem bei der Verarbeitung von Fotos zu merken, hier gab es dann doch eine „Gedenksekunde“, bevor das Bild fertig auf dem Display zu sehen war. Man kann sagen, dass hier das System bzw. die Kamerasoftware dann doch recht träge arbeitet.
Was dann aber wieder Gamer überzeugen dürfte ist die Tatsache, dass dank der Adreno 618-GPU auch halbwegs aktuelle Games mit 30fps durchaus flüssig zu spielen sind. Manchmal kommt es hier zu Einbrüchen bei der Bildwiederholung, aber man darf nicht vergessen, dass man hier nur ein Mittelklasse-Gerät mit recht wenig RAM in der Hand hält.
Alles in allem ist die Software gut und arbeitet auch recht flüssig. Dennoch hätte es dem System nicht geschadet, wenn es dann doch ein wenig mehr Arbeitsspeicher gegeben hätte.
Der Akku
Einen richtig großen 5.000 mAh Akku spendiert Motorola seinem Moto G9 Plus. Ordentlich groß, um damit sogar 2 Tage Laufzeit am Stück zu schaffen. Und mit 30 Watt ist dieser dann auch in 60 Minuten wieder extrem schnell aufgeladen. Hier kann Motorola also wirklich überzeugen.
Was leider fehlt ist die Möglichkeit des drahtlosen Aufladens, was aber in dieser Preisklasse nicht unüblich ist. Die Akkulaufzeit kann aber überzeugen, ein weiterer Pluspunkt des Moto G9 Plus.
Fazit
Wie lautet nun das Fazit meines Test des Motorola Moto G9 Plus? Auch hier wurde ich wieder einmal positiv von Motorola überrascht. Für unter EUR 300,00 bekommt ihr ein gut ausgestattetes Smartphone, bei dem sogar die Kamera positiv überrascht. Das Design ist modern, die Quad-Kamera macht bei Tageslicht gute Aufnahmen und auch das Display und der Akku wissen positiv zu überraschen.
Das Motorola Moto G9 Plus ist ein gutes Smartphone und sein Geld wert, ein gutes Gesamtpaket ohne größere Schwächen. Man kann das Gerät also ohne große Bauchschmerzen all denen empfehlen, die eine lange Akkulaufzeit und eine recht ordentliche Kamera suchen. Jedenfalls, wenn man auf große Smartphones steht. Mir persönlich wäre es allerdings mit seinem 6,81″ Display schlicht zu groß.
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