Mozilla unter Beschuss: Datenschutzbedenken bei der neuen Firefox-Funktion

Mozilla, der langjährige Champion für Datenschutz im Internet, steht aktuell in der Kritik.

Anlass ist die Integration einer neuen Funktion namens „Privacy-Preserving Attribution“ (PPA) in den Firefox-Browser.

Was ist PPA und warum ist sie umstritten?

PPA soll Werbetreibenden ermöglichen, die Effektivität ihrer Kampagnen anonym zu messen, ohne dass Nutzer dabei direkt identifiziert werden. Klingt zunächst gut, doch die Umsetzung stößt auf Kritik.

• Umgang mit Nutzerdaten: Kritiker bemängeln, dass Mozilla mit der Einführung von PPA gegen seine eigenen Datenschutzprinzipien verstößt. Die Integration der Funktion erfolgte ohne vorherige Ankündigung oder Zustimmung der Nutzer
• Umgehung von Werbeblockern: Die PPA-API soll in der Lage sein, herkömmliche Werbeblocker zu umgehen. Dies widerspricht dem Anspruch von Firefox, ein Browser für den Datenschutzbewussten zu sein
• Mangelnde Transparenz: Die genaue Funktionsweise der PPA-API ist nicht vollständig transparent. Dies führt zu Unsicherheiten bei den Nutzern und verstärkt das Misstrauen

noyb fordert Untersuchung

Die österreichische Datenschutzorganisation noyb hat bereits eine Beschwerde gegen Mozilla eingereicht. noyb kritisiert, dass Mozilla mit der Einführung von PPA das Recht der Nutzer auf Datenschutz verletzt. Die Organisation fordert die österreichische Datenschutzbehörde auf, das Vorgehen von Mozilla zu untersuchen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Mozilla in der Zwickmühle

Mozilla befindet sich in einer schwierigen Lage. Auf der einen Seite steht der Anspruch, ein datenschutzfreundlicher Browser zu sein, auf der anderen Seite der Wunsch, die eigenen Geschäftsmodelle zu diversifizieren. Die Integration von PPA zeigt, dass dieser Spagat nicht immer gelingt.

Quelle(n):
noyb

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