Mozilla unter Beschuss: Firefox und der Vorwurf des heimlichen User-Trackings
Der Firefox-Entwickler Mozilla steht in der Kritik. Die europäische Datenschutzorganisation NOYB wirft dem Unternehmen vor, mit der neuen Funktion „Privacy-preserving attribution“ (PPA) entgegen eigener Versprechen das Nutzerverhalten zu verfolgen.
Mozilla und das Dilemma der Werbemessung
Mozilla hat mit der Einführung von PPA versucht, ein Dilemma zu lösen: Wie kann man Werbetreibenden die Möglichkeit geben, den Erfolg ihrer Kampagnen zu messen, ohne dabei die Privatsphäre der Nutzer zu verletzen? Die Idee hinter PPA ist, dass Websites die Leistung ihrer Anzeigen messen können, ohne dabei detaillierte Nutzerdaten zu sammeln.
Allerdings sieht NOYB in dieser Lösung einen Schritt in die falsche Richtung. Die Organisation argumentiert, dass Mozilla mit PPA zwar das klassische Cookie-Tracking ersetzt, aber dennoch eine neue Form der Überwachung einführt.
Datenschutz vs. Werbeinteressen
Die Kritik an Mozilla ist vielschichtig:
- Mangelnde Transparenz: NOYB bemängelt, dass Mozilla die Funktion ohne ausreichende Information für die Nutzer aktiviert hat
- Verstoß gegen die DSGVO: Die Organisation sieht in PPA einen Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), da die Nutzer nicht ausreichend über die Datenverarbeitung informiert werden
- Vertrauensbruch: Für viele Nutzer steht Firefox für Datenschutz. Die Einführung von PPA untergräbt dieses Vertrauen
Mozilla verteidigt sich
Mozilla weist die Vorwürfe zurück und betont, dass PPA dazu dient, das Tracking zu reduzieren, nicht zu verstärken. Das Unternehmen argumentiert, dass die gesammelten Daten aggregiert und anonymisiert sind und keine Rückschlüsse auf einzelne Nutzer zulassen.
Quelle(n):
The Register
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