Nothing Ear (open) Testbericht

Nothing Ear (open) Header
Quelle: Schmidtis Blog

Nothing hat mit dem Ear (open) erneut bewiesen, dass sie das Spiel der True Wireless Earbuds aufmischen können. Das transparente Design, das wir von der Marke kennen und lieben, findet hier eine neue, sportliche Interpretation. Doch überzeugen die Ear (open) nicht nur optisch, sondern auch klanglich und in puncto Komfort? Das soll der folgende Test herausfinden.

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Lieferumfang

Die Nothing Ear (open) kommen in einer schlichten Verpackung, der Inhalt ist aber um so spektakulärer. Im Inneren finden wir ein längliches Case mit den neuesten Kopfhörern des noch jungen Herstellers.

Diese sind zwar keine absolut neue Erfindung, dennoch mischt Nothing nun zum ersten mal auch im Markt der Open ear-Kopfhörer mit, der immer spannender wird. Bei In-Ears haben sie schon bewiesen, dass sie Design und Qualität extrem gut zusammenbringen. Dies scheint nun auch bei den neuen Ear (open) der Fall zu sein.

Spezifikationen

  • Akkulaufzeit: 8 Stunden (Ohrhörer); 30 Stunden mit Etui
  • Geräuschunterdrückung: Nein
  • IP-Schutzart: IP54 (Ohrhörer und Etui)
  • Bluetooth 5.3
  • Unterstützte Codecs: AAC, SBC
  • Laden: USB-C
  • Treibergröße: 14,2 mm
  • Abmessungen und Gewicht (Ohrhörer): 51,3 x 41,4 x 14,4 mm; je 8,1 g
  • Abmessungen und Gewicht (Etui): 125,9 x 44,0 x 19,0 mm; 62,4 g
  • Spatial Audio: Nein
  • Multipoint-Unterstützung: Ja

Design und Tragekomfort

Die Ear (open) sind ein echter Hingucker. Das schlanke Design und die minimalistischen Bedienelemente machen sie zu einem auffällig unauffälligen Begleiter im Alltag. Die Passform ist dank der anpassbaren Silikonhaken recht angenehm, auch bei längeren Tragezeiten. Allerdings könnte die Stabilität bei intensiven Workouts noch etwas verbessert werden.

Das transparente Design der Ear (Open) ist zweifellos ein Hingucker. Der Bügel, der an Sportkopfhörer erinnert, ist eine interessante Wahl. Allerdings hat dieses Design auch seine Tücken. Der Bügel könnte für viele etwas kürzer ausfallen, insbesondere für Personen mit größeren Ohren oder Brillenträger. Der Akku-Zapfen drückt bei mir unangenehm am Ohr und der Sitz ist insgesamt nicht ganz optimal.

Die Ear (Open) scheinen eher für kleinere Ohren konzipiert worden zu sein. Wer größere Ohren oder Brillenträger ist, könnte mit dem Tragekomfort zu kämpfen haben. Auch Piercings können den Tragekomfort beeinträchtigen.

Klangqualität

Die Nothing Ear (Open) versprechen ein völlig neues Hörerlebnis. Doch halten sie, was sie versprechen? Ich habe die offenen Kopfhörer ausgiebig getestet und teile meine Erfahrungen.

Der Klang der Ear (open) ist ausgewogen und bietet eine klare Höhenwiedergabe. Die Bässe sind für offene Ohrhörer ordentlich, könnten aber für Bassheads etwas zu zurückhaltend sein. Der Klang ist tatsächlich beeindruckend offen und räumlich. Die Musik scheint förmlich um den Kopf herum zu schweben. Besonders die tiefen Töne und Mitten überzeugen. Allerdings fehlt es den Höhen an Präsenz, was das Gesamtbild etwas unausgewogen wirken lässt. Ein großer Vorteil der offenen Bauweise ist die gute Umgebungswahrnehmung, was besonders beim Sport oder im Straßenverkehr wichtig ist.

Allerdings gibt es auch eine Einschränkung: Bei höheren Lautstärken über 60% lässt der Bass spürbar nach und der Klang wird dünner. Das ist ein typisches Phänomen bei offenen Ohrhörern, da die Schallwellen bei hoher Lautstärke vermehrt nach außen dringen. Aber solange man die Lautstärke moderat hält, bieten die Ear (open) ein beeindruckendes Klangerlebnis.

Die Kopfhörer unterstützen die gängigen Codecs SBC und AAC. Für Android-Nutzer wären weitere Codecs wie LDAC oder aptX wünschenswert, aber bei der offenen Bauweise dürften die Vorteile dieser Codecs ohnehin begrenzt sein.

Die Mikrofonqualität ist leider enttäuschend. Telefonate klingen blechern und wenig natürlich.

Features und Akkulaufzeit

Die Bedienung der Nothing Ear (open) ist denkbar einfach. Die dazugehörige App bietet zwar einen Equalizer für individuelle Klanganpassungen, verzichtet aber auf überflüssige Funktionen. Das ist einerseits erfrischend, andererseits könnten sich einige Nutzer mehr Anpassungsmöglichkeiten wünschen.

Die Steuerung per Gesten funktioniert zuverlässig und die App bietet umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten.

Nothing X
Nothing X
Preis: Kostenlos

Die Akkulaufzeit liegt im angegebenen Rahmen und die Schnellladefunktion ist praktisch. Die Nothing Ear (open) versprechen eine Akkulaufzeit von bis zu acht Stunden pro Ohrhörer und insgesamt 30 Stunden mit dem Ladecase. Das klingt zunächst vielversprechend, doch bei genauerer Betrachtung gibt es einige Punkte zu beachten.

Für viele Nutzer dürften acht Stunden pro Ladung ausreichend sein. Allerdings hätte man bei einem so großen Ladecase und der fehlenden aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) durchaus etwas mehr erwartet. Besonders bei Kopfhörern ohne ANC, die in der Regel weniger Energie verbrauchen, ist eine längere Akkulaufzeit durchaus üblich.

Ein Pluspunkt ist die Schnellladefunktion. In nur 10 Minuten im Ladecase erhält man etwa zwei weitere Stunden Hörzeit. Das ist praktisch, wenn man schnell wieder Musik hören möchte. Schade ist allerdings, dass das Ladecase nicht kabellos geladen werden kann.

Fazit

Die Nothing Ear (open) sind eine interessante Alternative zu herkömmlichen In-Ear-Kopfhörern. Das frische Design, der komfortable Sitz und der ausgewogene Klang machen sie zu einem attraktiven Angebot. Wer Wert auf eine gute Umgebungswahrnehmung und ein individuelles Design legt, wird mit den Ear (open) sicherlich zufrieden sein.

Mit 149 Euro sind die Ear (open) aber nicht gerade günstig. Wer lieber mit ANC ungestört die Musik genießen möchte und dennoch nicht auf In-Ears steht, für den gibt es für den Preis aber auch schon richtig gute Over-Ears.

Dennoch zeigt Nothing, dass sie auch wieder in einem neuen Marktsegment glänzen können, auch wenn es natürlich noch Spielraum für Verbesserungen gibt. Da bleibt nun eigentlich noch die Frage: Wann kommen die ersten Nothing Over-Ears?

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