Preisabsprachen: Bundeskartellamt verhängt Millionenstrafe gegen AVM
Das Bundeskartellamt hat gegen den deutschen Hersteller von Breitband- und Heimnetzwerk-Lösungen AVM sowie einen Mitarbeiter Geldstrafen in Höhe von insgesamt fast 16 Millionen Euro verhängt.
Dem Unternehmen wird vorgeworfen, mit sechs Elektronikfachhändlern vertikale Preisabsprachen getroffen zu haben.
Die Vorwürfe
Mitarbeiter von AVM sollen in Gesprächen mit den Händlern nicht nur die Einkaufspreise, sondern auch die Verkaufspreise für Endkunden festgelegt haben. Ziel war es, die Preise zu erhöhen und oft auch Mindestpreise festzusetzen, die zwischen der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) und den Einkaufskosten der Händler lagen.
Die Verkaufspreise wurden von AVM-Mitarbeitern mithilfe von Software und regelmäßigen Kontrollen im stationären Handel und Online-Shops überwacht. Wenn Händler die Preise nicht erhöhten, drohten ihnen Sanktionen wie Lieferstopps.
Durch die Absprachen wurde der Preiswettbewerb zum Nachteil der Verbraucher eingeschränkt. Sie mussten höhere Preise für AVM-Produkte zahlen, als es ohne die Absprachen der Fall gewesen wäre.
Das Bundeskartellamt verhängte gegen AVM ein Bußgeld in Höhe von 15,8 Millionen Euro. Gegen den Mitarbeiter wurde ein Bußgeld von 100.000 Euro verhängt.
AVM-Statement
AVM hat die Vorwürfe des Bundeskartellamts eingeräumt und sich im Rahmen einer einvernehmlichen Verfahrensbeendigung („Settlement“) mit dem Kartellamt auf das Bußgeld geeinigt. Das Unternehmen betonte, dass es die Absprachen nicht fortsetzen werde und Maßnahmen ergriffen habe, um solche Verstöße in Zukunft zu verhindern.
Quelle(n):
Bundeskartellamt via Caschys Blog
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