TikTok: Spionage-App oder harmloser Zeitvertreib?
Wegen mangelnden Datenschutzes und möglicher Spionage durch China gerät TikTok zunehmend in die Kritik.
Politiker verschiedener Parteien fordern nun ein härteres Vorgehen gegen die App. Roderich Kiesewetter, Vize-Vorsitzender des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestags, hält sogar ein grundsätzliches Verbot von TikTok für notwendig. Seiner Meinung nach ist die App ein Instrument der hybriden Kriegsführung Chinas und Russlands und dient nicht nur zur Verbreitung von Desinformation, sondern auch zur Spionage und zum Datenabgriff.
Auch die SPD und die Grünen sehen Handlungsbedarf. Der Digitalexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, hält es für sinnvoll, wenn das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Nutzung von TikTok in der Bundesverwaltung verbieten könnte.
Konstantin von Notz, Fraktionsvize der Grünen, plädiert hingegen für die Ausschöpfung aller regulatorischen Möglichkeiten. Ein Verbot hält er allerdings für schwer durchsetzbar.
Im Gegensatz zu anderen erfolgreichen Online-Plattformen stammt TikTok nicht aus den USA. Betreiber ist das Unternehmen Bytedance, das von Kritikern als chinesische Firma gesehen wird. Bytedance selbst betont jedoch, zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren zu sein und seinen Firmensitz auf den Kaimaninseln zu haben.
Trotzdem besteht die Sorge, dass die App von chinesischen Behörden zum Sammeln von Informationen über Nutzerinnen und Nutzer missbraucht werden könnte. Mehrere Länder und die EU-Kommission haben die Nutzung von TikTok auf Diensthandys bereits untersagt.
Währenddessen sieht die Bundesregierung die Vorteile der Plattform in ihrem Zugang zu einem riesigen Publikum. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben kürzlich eigene Accounts auf TikTok eröffnet.
Quelle(n):
Computerbild
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