ZUK Z2 Pro Testbericht
Ich hatte das neue ZUK Z2 Pro jetzt einige Tage im Alltagstest. Und das z.Zt. EUR 437,00 teure Smartphone (28. August 2016) hat mich wirklich sehr positiv überrascht. Das ist absolute Oberklasse! Das ZUK Z2 Pro lässt manch bekanntes Flaggschiff doch sehr alt aussehen was das Preis/Leistungs-Verhältnis angeht.
Wem ZUK noch nichts sagt, dabei handelt es sich um ein Unternehmen der Lenovo-Gruppe, die ja bekanntlich auch Smartphones bauen, Lenovo und auch Moto. Hierzulande ist das Unternehmen noch recht unbekannt. Es könnte auch daran liegen, dass kaum Werbung gemacht wird und das man das ZUK Z2 Pro nur importieren kann, ein Kauf im normalen deutschen Handel ist leider nicht möglich. Noch nicht jedenfalls. Der Vorgänger ZUK Z1 hatte Ende letzten Jahres für ordentlich Wirbel gesorgt, dieses Modell bekommt man mittlerweile auch bei Amazon zu kaufen. Aber das 437,00 teure ZUK Z2 Pro setzt hier noch einmal einen drauf. Hier auch noch einmal vielen Dank an den TradingShenzhenShop für die Bereitstellung des Smartphones. Doch nun zum Test des High-End Flaggschiffes des chinesischen Herstellers.
ZUK Z2 Pro Spezifikationen
Das ZUK Z2 Pro ist mit einem 5,2″ FullHD-Super-AMOLED Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln Auflösung und 2,5D-Glas bei 424 ppi ausgestattet. Im Inneren werkelt der 2,15 GHZ Qualcomm Snapdragon 820 Quad-Core-Prozessor mit Adreno 530 GPU, dieser wird hier von 6 GB RAM unterstützt. Der interne Speicher ist 128 GB groß und nicht erweiterbar. Auf der Rückseite ist eine 13 MP Kamera mit ISOCELL-Sensor, f/1.8 Blende, Autofokus und OIS Bildstabilisator verbaut, auf der Vorderseite eine 8 MP Kamera mit f/2.0 Blende. Als Betriebssystem kommt Android 6.0 Marshmallow mit ZUI 2.0 zum Einsatz. Der Akku hat eine Kapazität von 3.100 mAh mit QuickCharge 3.0, ein USB 3.1 Typ-C Anschluss ist ebenfalls verbaut. Maße und Gericht betragen 145,4 x 70,5 x 7,45 mm bei 145 g. Zum Lieferumfang gehören ebenfalls Wi-Fi 802.11b/g/n/ac (2,4 GHz/ 5 GHz), Bluetooth 4.1 BLE, GPS, aGPS und das wichtige LTE-Band 20 für Deutschland. Diverse Sensoren sind ebenfalls verbaut, hier u.a. einer für die Herzfrequenz, ein Blutsauerstoffsensor und Ultraviolett-Sensoren (UV).
ZUK Z2 Pro Test
In den letzten drei Wochen hatte ich das ZUK Z2 Pro als Testgerät zur Verfügung gestellt bekommen. Im täglichen Einsatz musste es beweisen, was es drauf hat. Für nur EUR 437,00 bekommt man zwar kein günstiges Gerät, wie man es sonst von chinesischen Herstellern gewohnt ist, aber dafür ist es absolutes High-End-Kost. Denn wo sonst findet man einen Qualcomm Snapdragon 820, 6 GB RAM und 128 GB internen Speicher? Ich habe das Modell gerne genutzt, es hat jeden Tag wirklich Freude bereitet. Optik, Haptik und auch die Ausstattung sind wirklich herausragend. Aber an die ZUK-UI ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie original nur auf chinesisch oder englisch vorliegt. Auch fehlt der App-Drawer, wie man es von anderen chinesischen Herstellern kennt. Wenn man sich aber erst einmal eingefuchst hat, dann hat man sich dann doch recht schnell mit der UI anfreunden können. Die Benutzeroberfläche ist absolut flüssig, es gibt weder Ruckler oder andere Aussetzer. Das Smartphone mit seinem 5,2″ Display liegt richtig gut in der Hand, dank der leicht abgerundeten Rückseite. Auch die Größe des Displays ist gerade noch so groß, dass man das ZUK Z2 Pro mit einer Hand bedienen kann. Das Gehäuse besteht auch auf der Rückseite aus Glas, derzeit ist ja aber wieder Metall trendiger.
Die Kamera
Auf der Rückseite ist eine 13 MP Kamera mit ISOCELL-Sensor, f/1.8 Blende, Autofokus und OIS Bildstabilisator verbaut, auf der Vorderseite eine 8 MP Kamera mit f/2.0 Blende. Soweit die technischen Daten der beiden verbauten Module. Und der Sensor der Rückseite dürfte einem ja bekannt vorkommen, dieser stammt aus dem Samsung Galaxy S6. Und dieses machte hervorragende Fotos. Und so natürlich auch das ZUK Z2 Pro. Einpaar Schnappschüsse habe ich unbearbeitet mal angefügt, mit ein wenig mehr Übung kann man noch deutlich bessere Bilder machen. Auch bei nicht ganz so guten Lichtverhältnissen wird man auch gute Ergebnisse erzielen können, auch wenn diese nicht mit den aktuellen Flaggschiffen mithalten kann. Auch die Fokussierung hat so manchmal seine Tücken, manchmal stellt dieser nicht ganz so schnell scharf, wie man es sich erhofft. Der optische Bildstabilisator hingegen arbeitet stets sehr gut, hier gab es nichts zu bemängeln. Neben dem Aufzeichnen Von Videos in FullHD oder 4K-UHD beherrscht das ZUK Z2 Pro auch Slow-Motion-Aufnahmen mit bis zu 960 fps (120 fps, 240 fps sind ebenfalls möglich) sowie Zeitraffer. Die Kamera-UI ist recht einfach aufgebaut und man hat verschiedene Modi zur Auswahl, Normal, Vivid, Food, LOMO, Dusk, Soft, Grayscale und Salt. Damit dürfte für jeden etwas dabei sein. Auch HDR-Aufnahmen sind möglich, leider kann man die aufgenommenen Bilder aber nicht im RAW-Format speichern.
Das Display
5,2″ FullHD-Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln Auflösung. Für mich völlig ausreichend, ich brauche kein WQHD-Display. Dieses stammt außerdem von Samsung und es ist also folglich ein Amoled-Display. Das Display ist kristallklar und gestochen scharf, auch bei dem genaueren Hinschauen lassen sich keine einzeln Pixel erkennen. zu Ferner deckst man 100 Prozent des NTSC-Farbraum ab, doch das ist schlecht nachmessbar mit meinen Möglichkeiten. Bei hellster Einstellung ist auch die Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut gewährleistet. Auch der seitliche Blickwinkel ist wirklich richtig gut.
Software & Performance
Das ZUK Z2 Pro kommt mit Android 6.0.1 Marshmallow, darauf wurde ZUI 2.0 gelegt. Diese hat große Ähnlichkeit mit vielen anderen Benutzeroberflächen von chinesischen Herstellern und orientiert sich mehr an iOS als an Android. Was auch hier auffällt ist, dass der App Drawer fehlt. Dies scheint aber gerade bei chinesischen Herstellern immer mehr zur Mode zu werden. Wer sich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit daran gewöhnt hat, der kommt damit recht gut zurecht. Falls es doch nichts wird, andere Launcher wie der Nova Launcher schaffen Abhilfe und zaubern Stock Android-Feeling auf das Smartphone. Auf dem ZUK Z2 Pro war ZUI 2.0 extrem schnell, im Alltag kam es weder zu Lag oder Rucklern. Auf unserem Modell war eine Reihe von chinesischen Apps vorinstalliert, die man nicht braucht. Diese habe ich einfach deinstalliert. Leider kann man original die Sprache von ZUI 2.0 nur auf chinesisch oder englisch einstellen, deutsch gibt es ab Werk nicht. Das war für mich der einzige negative Punkt. Ich hoffe doch, dass ZUK auch bald eine internationale UI zur Installation anbieten wird. Ferner dürfte es auch bald deutsche Custom ROMs geben, dann dürfte das ZUK Z2 Pro ungetrübte Freude versprpühen.
Der Fingerabdrucksensor
Das ZUK Z2 Pro hat auf der Vorderseite einen Fingerabdrucksensor verbaut. Das sieht man ja mittlerweile auch nicht mehr so oft. Für mich allerdings ist das perfekt, ich kann mit auf der Rückseite verbauten Scannern nicht viel anfangen. Und dieser hier verbaute ist wahnsinnig schnell. Doch nicht nur das, der Home-Button kann nicht nur den Fingerabdruck lesen, er ist auch noch anpassbar. Lange drücken, zweimal drücken, lange berühren oder von links nach Rechts wischen, alles kann nach belieben eingestellt werden, so wie man es mag. Und so fällt es auch nicht weiter auf, dass man die sonst von Google gewohnten Software-Buttons oder auch, wie bei Samsung Hardware-Buttons, hier nicht findet. Alles Funktionen werden über den Home-Button erledigt und nach einigen eingewöhnen funktioniert das auch sehr gut. Das ganze nennt der Hersteller U-Touch 2.0.
SoC & RAM
2,15 GHz Qualcomm Snapdragon 820 Quad-Core-Prozessor mit Adreno 530 GPU, dazu dann noch 6 GB RAM. Diese Ausstattung ist absolutes High-End was hier im ZUK Z2 Pro verbaut wurde. Mehr Power findet man kaum, und dieser wird auch nie voll ausgereizt. Die Software läuft absolut flüssig, es kommt nie zu Rucklern. Im GeekBench 3 im Single-Core kam es bei mir auf 2.247 Punkte und im Multi-Core auf 5.329 Punkte. Im TuTuTu 6.0.4 erreicht das ZUK Z2 Pro ebenfalls extreme 130.152 Punkte. Für Gamer ist das ZUK Z2 Pro ebenfalls ohne Einschränkung zu empfehlen, denn das Smartphone kommt nie an seine Grenzen.
Der Akku
Einen 3.100 mAh Akku mit QuickCharge 3.0 und USB 3.1 Typ-C Anschluss hat das ZUK Z2 Pro verbaut. Das ist zwar deutlich weniger als beim Vorgänger, reicht aber aus, um über den Tag zu kommen. Power-User hingegen könnten schon am späten Nachmittag an die Grenze stoßen. Doch dank QuickCharge 3.0 und USB 3.1 Typ-C Anschluss ist das Smartphone im Nu wieder aufgeladen. Innerhalb von 20 Minuten hat das ZUK Z2 Pro wieder 50 Prozent erreicht. Wenn man das Smartphone mal etwas weniger am Tag nutzt, dann sind sogar Laufzeiten bis zu 2 Tage erreichbar. Ferner lassen sich in den Akkueinstellungen im Menüpunkt „Battery Optimization“ auch noch der Energieverbrauch einzelner Apps einstellen. Damit werden dann aber die Hintergrund- und Netzwerkaktivitäten, GPS und CPU-Leistung eingeschränkt. Hier muss der persönliche Gusto entscheiden, was einem wichtig ist.
Fazit
Das ZUK Z2 Pro macht wirklich (fast) alles richtig. Ich finde das Smartphone einfach richtig klasse. Es ist das bisher beste Smartphone, was ich in meinen Händen halten konnte. Und es ist schon Wahnsinn, was man für den Preis geboten bekommt. Eines könnte ZUK aber langsam in Angriff nehmen, und zwar die internationale Version des Smartphones. Und dann gibt es hoffentlich auch endlich ohne lästige Umwege die deutsche Sprache auf dem ZUK Z2 Pro. Ich hoffe doch, dass sich ZUK nicht mehr allzu lange Zeit dafür lässt! Ansonsten gilt: unbedingter Kauftipp!
Display: | 5,2″ FullHD-Super-AMOLED Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln Auflösung und 2,5D-Glas bei 424 ppi |
Prozessor: | 2,15 GHz Qualcomm Snapdragon 820 mit Adreno 530 GPU |
Arbeitsspeicher: | 6 GB RAM |
interner Speicher: | 128 GB, nicht erweiterbar |
Kamera: | 13 MP Kamera mit ISOCELL-Sensor, f/1.8 Blende, Autofokus und OIS Bildstabilisator auf der Rückseite 8 MP Kamera mit f/2.0 Blende auf der Vorderseite |
Akku: | 3.100 mAh, mit QuickCharge 3.0, nicht wechselbar |
Betriebssystem: | Android 6.0.1 Marshmallow mit ZUI 2.0 |
Maße und Gewicht: | 145,4 x 70,5 x 7,45 mm bei 145 g |
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Hey Jörg, danke für den Bericht!
Erwähnenswert ist noch der intern verbaute UFS 2.0 Speicher [1], der bisher (soweit ich weiß) nur im Samsung Galaxy S7 (Edge) verbaut wurde.
Wie gut funktionieren eigentlich die Fitness-Sensoren? Hast du damit schon Erfahrungen gesammelt?
Hattest du schon die Möglichkeit das Honor 8 in den Händen zu halten? Ich schwanke momentan noch zwischen dem ZUK Z2 Pro und dem Honor 8 und würde nur zu gern mal einen Praxis-Vergleich von beiden sehen. Vor allem was Kamera und die jeweiligen Features angeht (Knuckle Touch, Infrarot und Kamera-Modi beim Honor 8 und Fitness-Sensoren, opt. Bildstabilisator und UTouch beim ZUK Z2 Pro).
Viele Grüße,
Tilo
[1] http://www.golem.de/news/ufs-2-0-samsungs-smartphone-speicher-ist-so-schnell-wie-eine-ssd-1502-112606.html
Danke für dein Feedback, noch hatte ich das Honor 8 nicht in den Händen, ich hoffe, dass sich das bald ergeben wird