Amazon greift nach TikTok: Übernahme-Poker um App entbrannt
Der E-Commerce-Riese Amazon hat offenbar ein offizielles Kaufangebot für die Videoplattform TikTok abgegeben – doch die Transaktion steckt voller politischer Fallstricke. Wie die New York Times unter Berufung auf Insider berichtet, richtete sich das Schreiben an hochrangige US-Politiker, darunter Vizepräsident JD Vance. Allerdings stufen Beteiligte das Vorhaben als „nicht ernsthaft“ ein, wie eine Quelle verriet. Offizielle Stellungnahmen stehen noch aus.
US-Präsident Donald Trump plant heute ein Krisentreffen im Weißen Haus, bei dem es auch um TikTok geht. Bislang galten Finanzinvestoren wie Blackstone oder Tech-Konzerne wie Oracle als heißeste Kandidaten für eine Übernahme. Doch das größte Hindernis bleibt Peking: Die chinesische Regierung könnte einen Verkauf des ByteDance-Töchters blockieren – trotz eines US-Gesetzes, das den Verkauf bis 19. Januar 2025 erzwingt. Trump verlängerte die Frist zwar bis 5. April, doch die Uhr tickt.
Sollte die Plattform in den USA gesperrt werden, müssten App Stores wie Apple oder Google TikTok entfernen. Bestandskunden könnten die App zwar weiter nutzen, erhielten aber keine Updates mehr. Umgehen ließe sich das Verbot nur per VPN – oder TikTok zieht den Stecker komplett, wie schon 2020 in Indien geschehen. Dort wurde der Dienst mit Verweis auf „nationale Sicherheit“ gebannt.
Albanien plant eine einjährige Sperre, und auch in der EU sowie anderen Staaten ist TikTok auf Dienstgeräten bereits tabu. Die Debatte um Datensicherheit vs. Meinungsfreiheit eskaliert – und Amazon könnte zum Zünglein an der Waage werden. Doch ob Jeff Bezos‘ Konzern wirklich Interesse hat oder nur politisches Schach spielt, bleibt rätselhaft. Eins ist klar: Der Kampf um TikTok wird zum Lehrstück über Tech-Macht und Geopolitik.
Quelle(n):
NYT via Bild
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