Xiaomi SU7 im Test: Deutsche YouTuber zwischen Faszination und Kritik am China-Elektroauto

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Der Xiaomi SU7 sorgt derzeit für Gesprächsstoff. Der chinesische Technologiekonzern, hierzulande vor allem für Smartphones und Haushaltsgeräte bekannt, betritt mit dieser Elektro-Limousine Neuland im Automobilsektor. Obwohl Xiaomi das Auto in Deutschland nicht offiziell vertreibt, gelangen einzelne Exemplare über den Importeur Auto China auf die Straßen. In China stieß das Fahrzeug bereits auf enormes Interesse. Nun haben vier bekannte deutsche Auto-YouTuber das Top-Modell SU7 Max genau unter die Lupe genommen. Ihr Urteil fällt vielschichtig aus: Es pendelt zwischen technischer Bewunderung, Kritik an Details und dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Erwartungen.
Einigkeit zeigen die Tester bei den beeindruckenden technischen Daten. Mit einem großen 101-kWh-Akku, moderner 800-Volt-Systemarchitektur und einer Leistung von 495 kW (673 PS) sowie 838 Nm Drehmoment bietet der SU7 Max auf dem Papier Werte, die in seiner Preisklasse herausstechen. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter drei Sekunden beeindruckte die Tester und bewegt sich auf dem Niveau von High-End-Sportwagen. Auch bei hohen Geschwindigkeiten zeige das Auto noch kräftigen Durchzug. Ein YouTuber zog den Vergleich zu leistungsstarken RS-Modellen, die jedoch deutlich teurer seien.
Bei der Reichweite gehen die Einschätzungen auseinander. Die offiziellen Angaben (bis zu 800 km nach chinesischem CLTC-Zyklus, was etwa 700 km nach europäischem WLTP entspricht) halten die Tester für sehr optimistisch. Realistische Werte sehen sie eher bei rund 400 Kilometern bei konstant 130 km/h auf der Autobahn. Bei gemischter und moderater Fahrweise könnten jedoch bis zu 600 Kilometer möglich sein – ein immer noch starker Wert für eine große Limousine.
Ein deutlicher Kritikpunkt ergibt sich bei der Ladeleistung. Technisch unterstützt das Auto zwar sehr hohe Laderaten (bis zu 480 kW). In der europäischen Praxis limitiert jedoch die verfügbare Adaptertechnik die Leistung aktuell auf etwa 160 kW Gleichstrom (DC). Die Tester bemängelten entsprechend lange Ladezeiten an hiesigen Schnellladesäulen. Die vorhandene Infrastruktur kann das Potenzial des Fahrzeugs somit noch nicht ausschöpfen.
Besonders JP Performance kritisierte zudem die Bremsanlage bei starker Beanspruchung. Bei Tests auf einer Rundstrecke überhitzte die Bremse bereits nach wenigen Kurven. Das führte zu einem spürbar nachlassenden Pedalgefühl und erforderte früheres Bremsen. Für den normalen Alltagsbetrieb sei die Bremse zwar ausreichend dimensioniert, bei sportlicher Fahrweise gerate sie aber schnell an ihre Grenzen, was auch eine Warnmeldung im Fahrzeug bestätigte.
Das Design des SU7 erinnert viele Beobachter stark an etablierte westliche Sportlimousinen, insbesondere an Modelle von Porsche. Während einige Tester dies als zu starke Anlehnung kritisierten, lobten andere die Umsetzung als gelungen und hochwertig. Überraschend positiv fiel das Urteil zur Verarbeitungsqualität aus. Geringe Spaltmaße, eine gute Haptik und wertige Materialien im Innenraum wie Alcantara, Carbon und Holz überzeugten die Tester.
Die Software und das Bediensystem zeigen hingegen klar die Herkunft aus dem Technologiebereich. Die Menüführung erinnert an Tesla, bietet aber zusätzliche, teils verspielte Gadgets. Die Tester lobten clevere Detaillösungen. Allerdings störten sie sich an der teilweise fehlenden Lokalisierung – manche Menüpunkte erschienen noch auf Chinesisch. Hier sehen sie Nachbesserungsbedarf für einen potenziellen offiziellen Marktstart in Europa.
Der Preis führt ebenfalls zu Diskussionen. In China ist der SU7 Max für umgerechnet rund 38.000 Euro erhältlich. Durch Import, Zoll und Zulassung steigt der Preis in Deutschland jedoch auf etwa 69.000 Euro. Die Tester sehen dies als hohen Preis, der aber angesichts der gebotenen Technik (5-Meter-Limousine, 800-Volt-System, Luftfahrwerk) im Vergleich zu Konkurrenten wie BMW i5 oder Audi A6 e-tron immer noch attraktiv sein kann. Dagegen sprechen jedoch Risiken wie das fehlende offizielle Werkstattnetz, die unsichere Ersatzteilversorgung und die nicht vorhandene Markenhistorie, die etablierten Marken ein besonderes Image verleiht.
Trotz aller Kritikpunkte sind sich die YouTuber einig: Xiaomi hat mit dem SU7 ein bemerkenswertes Erstlingswerk auf die Räder gestellt. Es ist mehr als nur ein Versuch, sondern eine klare Ansage an die etablierte Automobilindustrie. Das Fahrzeug fasziniert und provoziert zugleich. Es demonstriert eindrucksvoll, was möglich ist, wenn ein Technologiekonzern Elektromobilität konsequent als Technologieprodukt neu interpretiert.
Quelle(n):
Car Maniac | Jonas Falk | JP Performance | Jöhnos
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